Alte Autos mit einem SCR-Kat auszustatten geht, kostet aber viel Geld.

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Abgasreinigungstechnik ist ein kompliziertes Feld, denn schnell werden Dinge verwechselt. Die Rückrufe wegen des Dieselskandals sind das eine. Da geht es nur darum, den Zustand herzustellen, der eigentlich versprochen, aber nicht eingehalten wurde.

Damit wird das Auto lediglich – in der Regel durch Softwareupdate – in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt. Und das alles vielleicht sogar ohne einen Nachteil beim Fahren, zum Beispiel einen höheren Verbrauch, eine Leistungseinbuße oder Einschränkungen in der gewohnten Fahrbarkeit des Vehikels. Damit ändert sich aber nicht die Abgasklasse, ein Euro-5-Auto bleibt ein Euro-5-Auto, als Diesel mit entsprechend schlechteren Stickoxidwerten gegenüber Euro 6.

SCR-Kat

Die andere Sache ist zum Beispiel die Frage, ob es einen Sinn hat, Autos nachträglich mit einer verlässlichen Stickoxidreinigung auszustatten, mit einem sogenannten SCR-Katalysator. Damit wäre ein Auto nämlich so sauber, dass es keinen Grund mehr gäbe, dieses aus luftbelasteten Zonen auszusperren, jedenfalls theoretisch. Damit wären auch die größten Härten für Betroffene abgefedert, allerdings nicht gratis.

Die Autowerkstätten und Autohändler hätten das sehr gerne, weil das dem argen Preisverfall von Euro-5-Autos am Gebrauchtwagenmarkt entgegenwirken könnte und mindestens 2500 Euro kostet, im wahren Leben mit Montage und Steuern wohl eher gegen 4000 Euro und darüber. Aber wahrscheinlich werden wir uns so lange ohne Ergebnis darüber erregen, bis die Euro-5-Diesel sowieso verrostet sind. (Rudolf Skarics, 1.11.2018)