Rio de Janeiro – Kurz vor der Präsidentenwahl in Brasilien hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Angriffe auf Journalisten während des Wahlkampfs beklagt. "Dutzende Reporter wurden verfolgt, bedroht und in einigen Fällen körperlich angegriffen", teilte HRW am Donnerstag mit.

Die meisten Fälle gingen auf das Konto des ultrarechten Ex-Militärs Jair Bolsonaro, der den Umfragen zufolge die Wahl am Sonntag gewinnen dürfte.

Die Vereinigung investigativer Journalisten (Abraji) zählte bisher 141 Fälle von Bedrohung, Einschüchterung und Gewalt. Eine Journalistin der Zeitung "Folha de Sao Paulo" wurde bedroht, nachdem sie über eine mutmaßliche Fake-News-Kampagne bei Whatsapp zugunsten von Bolsonaro berichtet hatte. Im März feuerten Unbekannte auf einen Bus mit 28 Reportern, die über eine Kundgebung des mittlerweile inhaftierten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva berichteten. (APA, dpa, 25.10.2018)