Vor der Präsidentschafts-Stichwahl in Brasilien hat sich die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen via WhatsApp gezeigt. Die Verbreitung von Falschinformationen habe ein "nie gesehenes Ausmaß" angenommen und sei Grund zur "ständigen Sorge", sagte die Leiterin der OAS-Wahlbeobachtermission, Laura Chinchilla, am Donnerstag in Sao Paulo.

WhatsApp zur Verbreitung von Falschnachrichten

"Es ist das erste Mal, dass wir in einer Demokratie den Einsatz von WhatsApp zur Verbreitung von Falschnachrichten beobachten", sagte Chinchilla nach einem Treffen mit Vertretern der Arbeiterpartei des Linkskandidaten Fernando Haddad. Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 hätten "Fake News" bereits eine wichtige Rolle gespielt. Das Neue in Brasilien sei, dass sich die Verbreitung von Falschnachrichten von offenen Netzwerken in private wie WhatsApp verlagere.

Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Brasilien am 7. Oktober waren Vorwürfe laut geworden, über WhatsApp seien massiv Falschinformationen zulasten der Arbeiterpartei und zugunsten des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro verbreitet worden. Linkskandidat Haddad, der in der Stichwahl am kommenden Sonntag gegen Bolsonaro antritt, hat den Rechtspopulisten dafür verantwortlich gemacht. Bolsonaro hatte die erste Runde klar gewonnen und zieht als großer Favorit in die Stichwahl. (APA, 26.10. 2018)