Immer mehr Cannabisproduzenten wagen sich an die Börse.

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Kopenhagen – Die dänische Cannabis-Firma StenoCare hat bei ihrem Börsendebüt bei Anlegern für Goldgräberstimmung gesorgt. Der Preis der Anteilsscheine verdreifachte sich am Freitag nahezu und stieg auf ein Hoch von 34 Kronen (4,6 Euro).

StenoCare wird damit umgerechnet mit rund 27 Mio. Euro bewertet. Das Interesse der Anleger an der Aktie sei überwältigend gewesen, sagte Vorstandschef Thomas Skovlund Schnegelsberg. "Aus unseren Gesprächen mit Investoren wissen wir, dass viele eher ihrem Herzen gefolgt sind als ihrem Geldbeutel."

Viele dieser Anleger nutzten selbst medizinisches Cannabis. StenoCare ist das erste dänische Unternehmen, das die Erlaubnis zum Import, zur Herstellung und zum Verkauf von Cannabis-Öl auf dem Heimatmarkt erhalten hat. Es ist der erste Cannabis-Börsengang in Europa.

Legale lokale Produktion

Dänemark ist neben Deutschland, Großbritannien oder Italien eines von mehreren europäischen Ländern, die verschreibungspflichtiges medizinisches Cannabisöl zugelassen haben. Medizinisches Cannabis ist dort seit dem 1. Jänner freigegeben und Dänemark ist auch eines der wenigen europäischen Länder, das die lokale Produktion legalisiert.

Das Geld aus dem Börsengang will StenoCare nutzen, um eine eigene Produktion für lokale Kunden und den Export in andere europäische Märkte zu starten. Bis jetzt bezieht StenoCare Cannabis vom kanadischen Hersteller CannTrust.

In der vergangenen Woche hatte Kanada den Gebrauch von Cannabis vollständig freigegeben – als weltweit zweites Land nach Uruguay. Die Nachfrage ist enorm und kurbelte die Geschäfte und Aktienkurse der kanadischen Cannabis-Unternehmen an. (APA, 26.10.2018)