Die Hunde-in-der-Stadt-Debatte geht engagiert weiter. Leserin Linda W. findet, dass die Beißkorbpflicht für "Listenhunde", wie sie Stadträtin Ulli Sima in Wien plant, überschießend sei, da an der Spitze der Beißstatistik nicht Staff und Dobermann stünden, sondern die Nichtlistenhunde Schäfer und Dackel.

Da ist was dran, und das greifen auch die Wiener Grünen auf: Sie wollen einen "allgemeinen Hundeführerschein und eine Beißkorbpflicht, die in Zusammenarbeit mit den ExpertInnen für die einzelnen Hunde nach seinem Temperament oder dem seiner Besitzerin / seines Besitzers festgelegt wird".

Beim letzten Satz kann man aber leider nur "Wie bitte?" fragen, was Leser F. R. auch in einer Mail an die Grünen getan hat. Denn, wie er argumentiert, müsste dann in hunderttausenden Fällen nicht nur das "Temperament" von Hunden (es gibt ca. 600.000 in Österreich), sondern auch das von Hundebesitzern von Experten überprüft werden. Neue Berufsbilder tun sich auf: "Hundepsychiater" und, noch viel heikler, "Hundebesitzer-Psychiater".

Der realen Problematik kommt wohl Leser Ingo W. am nächsten: "Die Tierschützer sollten lieber hinterfragen, ob die Hunde tiergerecht gehalten werden und ob das in der Stadt überhaupt möglich ist. 20 Stunden in einer Wohnung eingesperrt zu sein ist ja nicht gerade hundegerecht. Aber vielleicht dürfen sie, wenn sie 'brav' sind, am Dienstag Universum im Fernsehen anschauen." (Hans Rauscher, 26.10.2018)