Colombo – Sri Lankas Staatspräsident Maithripala Sirisena hat den Regierungschef der Tropeninsel abgesetzt. Nachfolger von Premier Ranil Wickremesinghe ist der im Westen umstrittene Ex-Präsident Mahinda Rajapaksa. Dieser legte am Freitag bei einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie den Amtseid ab.

Kurz zuvor hatte die Partei von Präsident Sirisena ihren Austritt aus der seit Monaten von internen Streitereien erschütterten Regierungskoalition von Wickremesinghe verkündet.

Rajapaksa hatte 2009 mit aller Härte den ein Vierteljahrhundert dauernden Bürgerkrieg gegen die Tamilenrebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) beendet. Die UNO wirft beiden Seiten Kriegsverbrechen vor. Allein in den letzten Kriegsmonaten sollen UN-Schätzungen zufolge 40 000 Zivilisten getötet worden sein.

Rajapaksa hatte 2015 nach fast zehn Jahren im Amt überraschend die Präsidentenwahl gegen seinen Parteikollegen Sirisena verloren. Er hatte den Inselstaat mit seiner Familie zunehmend autokratisch regiert. (APA, 26.10.2018)