Freiburg – Die Serie von Borussia Mönchengladbach in der deutschen Fußball-Bundesliga ist gerissen. Die zweitplatzierten Gladbacher verloren nach zuletzt vier Partien ohne Niederlage am Freitag beim SC Freiburg 1:3 und verabsäumten es nach Punkten mit Tabellenführer Borussia Dortmund gleichzuziehen. Der BVB ist erst am Samstag zu Hause gegen Hertha BSC im Einsatz.

Die Partie begann für die Gäste, die nun theoretisch könnte am Wochenende bis auf Platz sechs durchgereicht werden könnten, denkbar schlecht. Gladbachs Tormann Yann Sommer brachte Freiburgs Stürmer Luca Waldschmidt nach gerade einmal 12 Sekunden und einer Fehlerkette seiner Vorderleute im Strafraum zu Fall – Nils Petersen besorgte aus dem folgenden Elfmeter die frühe Führung der Hausherren. Nach dem Ausgleich von Thorgan Hazard (20./Elfmeter) sorgte Waldschmidt (57.) für die Entscheidung. Lucas Höler traf in der 94. Minute noch zum 3:1. Österreichs U21-Teamkapitän Philipp Lienhart wurde im Auftaktspiel der 9. Runde auf Seiten der Freiburger, die sich mit ihrem dritten Saisonsieg ins Tabellenmittelfeld nach vor schoben, in der 92. Minute eingewechselt.

Intensive erste Halbzeit

Die 24.000 Zuschauer im Schwarzwald-Stadion sahen eine spektakuläre Anfangsphase. Auch der erste Angriff der Gladbacher war gleich brandgefährlich: Einen Corner des formstarken Hazard lenkte Nico Elvedi geschickt an die Stange (6.), auch in der Folge kamen die Gäste immer wieder aus vielversprechender Position zum Abschluss.

Es entwickelte sich ein temperamentvoller Schlagabtausch, in dem die Gladbacher die bessere Spielanlage zeigten. Das überraschte wenig: Bis auf den Schweizer Nationalspieler Denis Zakaria, der für Florian Neuhaus spielte, vertraute Trainer Dieter Hecking der Formation vom klaren und überzeugenden 4:0 gegen Mainz 05 aus der vergangenen Woche.

Freiburg kontert

Auf der anderen Seite setzten die Freiburger nach Ballverlusten der Gladbacher auf überfallartige Gegenangriffe, welche die VfL-Abwehr hin und wieder auch arg in Verlegenheit brachten. Die beste Möglichkeit zur erneuten Führung von Lukas Kübler (44.) entschärfte Sommer mit einem glänzenden Reflex.

Der zweite Durchgang begann im Vergleich zum ersten eher schleppend, bis auf einen nicht satt getroffenen Fernschuss von Stindl (48.) entstanden keine Strafraumszenen. So ansehnlich das Tor von Waldschmidt aufgrund der perfekten Schusstechnik auch war – es kam völlig aus dem nichts.

Gladbach fehlt Konsequenz

Die Borussia musste wieder aktiver werden, Hecking wechselte U21-Nationalspieler Neuhaus ein, der fortan auch immer wieder als Anspielstation gesucht wurde. Doch es fehlten Ideen und die Durchschlagskraft, um den Defensivverbund der Gastgeber zu überwinden. Freiburg kam stattdessen durch den eingewechselten Roland Sallai immer wieder zu gefährlichen Kontersituationen. Mit der letzten Aktion traf Höler (90.+4) beinahe vom Mittelkreis ins leere Tor zum Endstand.

"Es war ein extrem schwieriges Spiel, aber wir sind so leidenschaftlich angelaufen. Wir hatten eine brutale Laufleistung, und nur so geht es. Dadurch haben wir uns dann auch die Chancen erspielt. Taktisch und defensiv muss ich heute echt den Hut ziehen vor den Jungs", resümierte Freiburgs Coach Christian Streich. (sid, APA, red – 26.10. 2018)