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Die Magna Carta ist von historischer Bedeutung, weil darin erstmals das Prinzip festgeschrieben wurde, dass niemand über dem Gesetz steht.

Foto: AP/Ben Birchall

London – Die britische Polizei hat einen Mann festgenommen, der eines der vier erhaltenen Originalexemplare der Magna Carta stehlen wollte. Wie die Polizei in Salisbury am Samstag mitteilte, wurde der 45-Jährige gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt.

Er soll am Donnerstag in der Kathedrale von Salisbury versucht haben, mit einem Hammer die Vitrine zu zerstören, in der eines der wichtigsten Rechtsdokumente der Weltgeschichte gezeigt wird. Die Magna Carta wurde am 15. Juni 1215 in Runnymede von König Johann Ohneland anerkannt und 1297 offiziell englisches Gesetz. Das in mehreren Exemplaren im ganzen Land verbreitete Dokument war in erster Linie ein Friedensvertrag zwischen dem unbeliebten König und aufständischen Adligen. Von Bedeutung ist es aber vor allem, weil es erstmals das Prinzip festschreibt, dass niemand über dem Gesetz steht.

Das Dokument garantierte erstmals gewisse Rechte und Freiheiten der Untertanen und wurde damit zur Grundlage zahlreicher Verfassungen. Zwei der vier erhaltenen Originale stehen in der britischen Nationalbibliothek in London, die beiden anderen in den Kathedralen von Lincoln und Salisbury. In Salisbury wurde das Original nach dem versuchten Diebstahl vom Donnerstag durch ein Faksimile ersetzt, bis die Vitrine wieder repariert ist. (APA, 27.10.2018)