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Daniel Ricciardo hatte in dieser Saison oft unter Defekten zu leiden, den Mexiko-GP beginnt er von ganz vorne.

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Formel 1: Ricciardo holt Mexiko-Pole – Vettel Vierter hinter Hamilton

Mexiko-Stadt – Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo hat sich die Pole Position für den Großen Preis von Mexiko (Sonntag, 20.10 Uhr MEZ/ORF1) gesichert. Der Australier drehte im Qualifying am Samstag die schnellste Runde und verwies seinen Teamkollegen Max Verstappen auf den zweiten Rang. Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes folgt auf Rang drei direkt vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

Die WM dürfte am Sonntag zugunsten Hamiltons entschieden werden. Selbst wenn Vettel den Sieg holt, genügt dem Engländer ein siebenter Platz zum vorzeitigen Gewinn seines fünften Titels. Für Ricciardo war es die dritte Pole seiner Karriere und die zweite der Saison.

Die dünne Luft in Mexiko-Stadt war für die schwächer motorisierten Red Bulls von Vorteil, die starke Aerodynamik der Boliden von Ricciardo und Verstappen zahlt sich in der Höhe besonders aus. "Uns fehlt hier der Downforce, Red Bull profitiert genau davon", sagte Vettel bei n-tv: "Wir sind schnell auf den Geraden, aber in den Kurven fehlt uns die Geschwindigkeit."

Vettel bleibt jüngster Schnellster

Eigentlich hatte nach der Dominanz in den vorangegangen Trainings alles mit der Pole Position von Verstappen gerechnet. Der Vorjahressieger war entsprechend enttäuscht, dass ihm sein mit Saisonende scheidender Teamgefährte Ricciardo in letzter Sekunde nicht nur den besten Startplatz, sondern auch einen möglichen Rekord entriss. Mit 21 Jahren und 27 Tagen wäre Verstappen zum jüngsten Pole-Setter der Formel-1-Geschichte avanciert.

Nun hält weiterhin Vettel diese Bestmarke. Er war in Monza 2008 mit 21 Jahren und 72 Tagen auf die Pole Position gerast. Damals war der spätere Vierfach-Weltmeister von Red Bull Racing noch für Toro Rosso gefahren.

So jubelte aber Ricciardo. "Ich wusste, dass ich es drauf hatte. Max hat ja bewiesen, dass wir die das Tempo für die Quali-Bestzeit haben. Ich brauchte nur eine saubere Runde – und die ist mir im letzten Moment geglückt", lautete der erfreute Kommentar des 29-Jährigen, der nächstes Jahr für Renault fahren wird. Verstappen sagte dagegen, dass sein Bolide nicht rund gelaufen sei: "Der Motor hat nicht so gebremst, wie ich wollte. Ich dachte, dass es trotzdem reicht, leider ist es nur Platz zwei geworden."

Hamilton: "Tolle Verbesserung"

Neben Ricciardo war auch Hamilton zufrieden. "Das war eine tolle Verbesserung gegenüber gestern. Das Team hat super gearbeitet und uns heute noch nach vorne gebracht. Mehr war nicht drin", betonte der Engländer, der hofft, dass ihm diesmal eine Startkollision wie im Vorjahr mit Vettel erspart bleibt. Damals genügte ihm aber im 4,304 Kilometer langen Autodromo Hermanos Rodriguez in fast 2.300 Metern Höhenlage bereits Platz neun zum vorzeitigen Titelgewinn, da Vettel nur Vierter wurde.

Letzterer versprach wieder einmal, dass er "alles geben" werde, um die Titelentscheidung vielleicht doch noch hinauszuzögern. (sid, APA – 27.10. 2018)