Ein Gericht in Dhaka befand die 73-Jährige Khaleda Zia am Montag für schuldig. Hier ist sie im Dezember 2017 zu sehen.

Foto: A.M. Ahad

Dhaka – Ein Gericht in Bangladesch hat die frühere Regierungschefin und heutige Oppositionsführerin Khaleda Zia erneut zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Richter verhängten am Montag wegen des Vorwurfs der Korruption eine Strafe von sieben Jahren Gefängnis gegen Zia.

Die langjährige Rivalin von Regierungschefin Sheikh Hasina war bereits im Februar wegen Missbrauchs von Spendengeldern zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Zias Anhänger sehen die Urteile als politisch motiviert an. Das Gericht befand die 73-Jährige am Montag für schuldig, ihre Macht missbraucht und für eine Wohltätigkeitsstiftung bestimmte Gelder unterschlagen zu haben.

Erbitterte Feindschaft

Das neuerliche Urteil schmälert Zias Chancen, ihre Widersacherin Hasina bei der Parlamentswahl im Dezember herauszufordern. Zia und die derzeitige Ministerpräsidentin pflegen eine erbitterte Feindschaft, die das Land immer wieder politisch lähmt. Seit mehr als 25 Jahren wechselten sich die Rivalinnen immer wieder an der Staatsspitze ab. In den vergangenen Jahren hatte Hasina die Oberhand, sie regiert seit 2009. Zias letzte Amtszeit endete 2006.

Zias Sohn, der Oppositionspolitiker Tarique Rahman, war vor wenigen Wochen wegen angeblicher Verwicklung in einen Anschlag auf Hasina in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Rahman lebt in London im Exil. (APA, 29.10.2018)