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LG stellt derzeit fast alle OLED-Panels für Fernseher her – und ist auch mit den eigenen Geräten sehr erfolgreich.

Foto: Kim Hong-Ji / REUTERS

Die Vorzüge von OLED-Fernsehern sind auf den ersten Blick sichtbar. Im direkten Vergleich zu anderen Display-Technologien brillieren sie vor allem mit einem perfekten Schwarzwert und somit auch deutlich besseren Kontrastwerten als Geräte mit einem LCD-Panel. Angesichts sinkender Preise dürften OLED-TVs im gerade anlaufenden Weihnachtsgeschäft zu einem Kassenschlager werden. Um so wichtiger ist es, sich im Vorfeld über die Schwächen dieser Technologie im Klaren zu sei.

Warnung

OLED-Fernseher neigen zu Einbrenneffekten, womit sie nicht für den Dauereinsatz geeignet sind, warnt das "c't"-Magazin in einem aktuellen Artikel. Wer seinen Fernseher rund um die Uhr betreibt, ist also mit einem klassischen LCD-TV besser bedient. Bei OLEDs zeigen sich hingegen bei intensiver Nutzung früher oder später eingebrannte Logos oder Schatten von statischen Bildern, die länger zu sehen waren. Das für die Konsumenten besonders Unerfreuliche dabei: Diese Defizite sind natürlich auch den Herstellern bekannt, also versuchen sie sich gegen Garantieansprüche abzusichern. Entsprechend warnen sie explizit vor der Dauernutzung – und lehnen zum Teil dann auch Ansprüche, die auf Einbrenneffekten basieren, ab.

Die Nutzer können solchen Beschädigungen aber auch mit einigen simplen Verhaltenstipps entgegenarbeiten, und das betrifft zunächst vor allem das eigene Nutzungsverhalten. So ist etwa vom Einsatz als digitaler Bilderrahmen abzuraten. Bei der Wiedergabe von Musik sollte wiederum das User-Interface ausgeblendet werden, auch hier brennt sich das statische Bild früher oder später ein. Ganz generell problematisch sind Sender, die einen fixen Laufbalken am unteren Bildschirm haben, wie es manche Nachrichtensender oder Shopping-Kanäle machen. Diese sollten also besser nicht im Dauerbetrieb laufen.

Einstellungsfrage

Zudem rät "c't" auch dazu, den Einstellungen der Hersteller zu vertrauen, immerhin haben sich diese über die Jahre einiges einfallen lassen, um solche Schäden zu vermeiden. Dabei wäre zunächst die automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit zu nennen. Denn je heller das Display geschaltet ist, desto höher auch die Gefahr des Einbrennens, immerhin wird dabei auch mehr Hitze erzeugt. Von sehr hohen, fixen Helligkeitswerten ist insofern abzuraten. Zudem bieten praktisch alle OLED-TVs diverse Tricks, um Beschädigungen zu verhindern. So erkennen sie etwa statische Bilder und blenden diese nach ein paar Minuten aus. Zudem werden Senderlogos oftmals automatisch erkannt und in ihrer Helligkeit reduziert. Ein weiterer beliebter Trick ist die sogenannte Pixelverschiebung, bei der das Bild laufend leicht verschoben wird. Dies kann zwar ein Einbrennen nicht gänzlich verhindern, macht die dabei entstehenden Kanten aber wenigstens weniger scharf – und somit auch weniger sichtbar. All diese Schutzfunktionen sind üblicherweise von Haus aus aktiviert, von einer Deaktivierung ist dringend abzuraten.

Einbrennen ist nicht immer gleich Einbrennen

Doch nicht jedes vermeintliche Einbrennen ist auch wirklich ein solches. OLEDs zeigen oft schon nach wenigen Stunden einen gewissen "Memory"-Effekt, bei dem statische Bildbestandteile – das kann etwa das User-Interface eines Spiels oder auch das Logo des Senders sein – auch nach dem Wechsel auf andere Inhalte als Schatten zu erkennen sind. Im Gegensatz zum echten Einbrennen, das genau genommen ein Ausbrennen der organischen Schicht im Bildschirm darstellt, entstehen solche temporären Effekte durch Transistoren in der Panelsteuerung – und sind reversibel. Viele OLED-Fernseher nehmen automatisch im Standby eine "Reinigung" des Displays vor, um sie von solchen temporären Schatten zu bereinigen. Dafür muss das Gerät aber natürlich Strom haben. Insofern ist es wichtig, OLEDs immer nur normal über die Fernbedienung auszuschalten und nicht komplett den Strom zu kappen. (red, 30.10.2018)