Das Projekttheater gastiert im Wiener Werk X mit einem Stück von Dawn King: Ein Foxfinder wird beauftragt, den Hasenmörder zu finden.

Foto: Nikolaus Walter

Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Keiner! In Dawn Kings Stück Foxfinder ist das Böse ein Fuchs, der den Bauern die Tiere reißt, Ernte und Wetter schlecht werden lässt und auch noch für den Tod eines Kindes verantwortlich sein soll.

Das kleine Ensemble aus Maria Hofstätter, Martina Spitzer, Marc Fischer, Rafael Schuchter vom Projekttheater Vorarlberg spielt eine Dorfgemeinschaft im ländlichen England, von einer autoritären Diktatur beherrscht, deren Alltag sich durch das Auftreten eines Foxfinders verändert: Er soll den das Dorf terrorisierenden Fuchs finden. Und eben jener Jäger ist bald die Figur, von der Leben und Tod im Dorf abhängen. Er nistet sich bei dem Ehepaar Samuel und Judith Covey ein, die auf das Fremde in ihrer Mitte auf verschiedene Weise reagieren.

In dieser auf stetes Wachstum getrimmten Gesellschaft entsteht durch das Beharren auf einem starren Feindbild ein Misstrauen, das schließlich sogar den Verrat an den Nachbarn akzeptabel erscheinen lässt.

Das Projekttheater aus Vorarlberg, das mit How much, Schatzi? 2006 einen Nestroy für die beste Off-Produktion erhielt, zeigt ihre vor drei Jahren in Vorarlberg aufgeführte dunkle Parabel in der Regie von Susanne Lietzow nun in Wien. (lih, 30.10.2018)