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Lyon – Nach einem heftigem Wintereinbruch sind in Frankreich 195.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom gewesen. Mehr als 1.000 Menschen mussten die Nacht auf Dienstag wegen heftigen Schneefalls in Notunterkünften verbringen. Zeitweise steckten mehr als 800 Autos auf blockierten Regionalstraßen fest, wie die Departements Haute-Loire und Loire im Zentrum des Landes mitteilten.

Einige Räumfahrzeuge kamen nur schwer durch, weil gestrandete Autofahrer ihre Wagen verlassen und Lastwagenfahrer Fahrverbote für Gebirgsstraßen ignoriert hatten. Auf mehreren Bahnstrecken in der Region Lyon war kein Zugverkehr möglich, meldete die französische Bahn. Im Laufe des Tages entspannte sich die Lage zunehmend. Hunderte Helfer waren im Einsatz.

Freileitungen durch Schneelast gerissen

Vom Stromausfall betroffen war vor allem das Zentrum des Landes, teilte der Netzbetreiber Enedis am Dienstag in Paris mit. Techniker versuchten, die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Unter dem Gewicht des Schnees waren Freileitungen gerissen und mussten repariert werden.

Wegen des verfrühten Wintereinbruchs hatten die Behörden zuvor die zweithöchste Warnstufe ausgerufen und Autofahrer aufgefordert, sich nur mit Winterausrüstung auf den Weg zu machen. Turnhallen wurden in Notunterkünfte verwandelt. Die zunächst noch für 17 Departements geltende Unwetterwarnung wurde im Laufe des Tages herabgestuft.

Für Teile von Südfrankreich warnten die Behörden indes auch für Mittwoch noch vor heftigem Regen und Überschwemmungen. Auf Korsika begannen die Menschen, die Schäden eines heftigen Sturms vom Vortag mit Windgeschwindigkeiten von weit über 100 Kilometern pro Stunde zu beseitigen. (APA, 30.10.2018)