Wolfsberg/Lustenau – Fußball-Meister Salzburg hat ohne jeden Glanz das Viertelfinale im ÖFB-Cup erreicht. Der Vorjahresfinalist gewann am Mittwochabend bei Zweitligist Austria Lustenau 1:0 (0:0). Nach torloser erster Hälfte gelang Takumi Minamino das einzige Tor der Partie (74.). Souveräner agierte der ebenfalls im Ländle geforderte LASK, der sich bei Ligakonkurrent Altach 3:0 (2:0) durchsetzte.

Salzburg nicht in Bestbesetzung

Der Liga-Dominator fand gegen die enorm tief stehenden Vorarlberger nie zu seinem gefürchteten Angriffsspiel. Bis zur Pause sahen die rund 3.500 Zuschauer nur eine gefährliche Doppelchance der "Bullen" durch Smail Prevljak (19.). Ansonsten präsentierten sich die an mehreren Positionen umgebauten Salzburger ohne die geschonten Stammkräfte Stefan Lainer, Hannes Wolf sowie anfangs auch Munas Dabbur ungewohnt fehlerhaft und behäbig im Spielaufbau.

Die Elf von Erfolgstrainer Marco Rose dominierte zwar die Partie, musste aber bis zur 74. Minute um den Sieg bangen. Da drückte Minamino nach Stanglpass von Joker Dabbur den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Lustenau arbeitete sich mit großem Kampf zwar vereinzelt gefährlich vor das Tor von Alexander Walke, blieb letztlich aber zu harmlos für die Sensation. In der 55. Minute forderten die Gastgeber zudem nach einer Attacke von Enock Mwepu an Marcel Canadi erfolglos einen Elfmeter.

LASK mit Stammelf erfolgreich

Klarer siegte der LASK in Altach. Der Linzer Erfolgstrainer Oliver Glasner setzte dabei auf eine eingespielte Stammelf, er veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:3 gegen Salzburg am Wochenende auf keiner Position. Die Oberösterreicher erwiesen sich in der Folge auch als die reifere und abgeklärtere Mannschaft. Gernot Trauner köpfelte nach Eckball von Peter Michorl das 1:0 (19.), Joao Victor baute per Elfmeter ins Kreuzeck auf eine 2:0-Pausenführung aus (32.). Valentino Müller war gegen den Torschützen im Strafraum zu spät gekommen.

Die Vorarlberger, die nach der 2. Cuprunde nicht mehr verloren hatten, kombinierten teils gefällig, kamen aber erst in der zweiten Hälfte zu guten Chancen. LASK-Goalie Alexander Schlager lenkte etwa einen abgefälschten Abschluss von Adrian Grbic mit einem tollen Reflex an die Stange (54.).

Die Linzer traten zunächst etwas weniger zielstrebig auf, waren mit Fortdauer des zweiten Abschnitts aber dem nächsten Treffer näher als die Gastgeber. Dieser fiel schlussendlich in Minute 78, als Samuel Tetteh nach einem Lupfer von Thomas Goiginger an die Latte für die Vorentscheidung nur noch das Bein hinhalten musste. Der LASK blieb auch in der dritten Cup-Runde heuer ohne Gegentor, Altach scheiterte wie im Vorjahr im Achtelfinale (1:4 bei Sturm).

St. Pölten mit Mühe weiter

Ranko Popovic hat in seinem dritten Pflichtspiel auf der Betreuerbank des SKN St. Pölten über den ersten Sieg jubeln dürfen. Die Niederösterreicher wurden im Cup-Achtelfinale ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten sich mühevoll beim Zweitligisten SV Lafnitz 3:2 durch. Zuvor hatte es unter dem Nachfolger von Dietmar Kühbauer Liga-Niederlagen in Mattersburg und beim WAC gegeben.

Michael Ambichl (8./Freistoß), Husein Balic (59.) und "Joker" Rene Gartler (82.) fixierten den Aufstieg. Für den Außenseiter, der Goalie Andreas Zingl mit der Roten Karte (3.) verloren hatte, waren Tore von Josip Krzmaric (63.) und Nikola Zivotic (69.) zu wenig.

Die Lafnitzer verzeichneten einen kapitalen Fehlstart. Zingl zog knapp außerhalb des Strafraums gegen St.-Pölten-Stürmer Pak Kwang-ryong die Notbremse und wurde schon nach etwas mehr als zwei Minuten ausgeschlossen. Zudem verwertete Ambichl den verhängten Freistoß zur Blitz-Führung. Der eingewechselte Ersatzgoalie Lucas Wabnig war machtlos. Die Niederösterreicher kontrollierten in der Folge das Geschehen, erhöhten aber nicht auf 2:0, da ein Pak-Kopfball aus fünf Metern danebenging (45.+2).

Der zweite Treffer fiel in Minute 59. Balic traf nach Luxbacher-Idealzuspiel. Trotz Unterzahl und zwei Toren Rückstand gaben sich die Steirer nicht geschlagen und kamen noch einmal zurück. Nach Kröpfl-Hereingabe gelang dem Kroaten Krzmaric der Anschlusstreffer. Zivotic glich sechs Minuten später aus. St. Pölten hatte aber den längeren Atem und ging zurecht als Sieger vom Feld. Der kurz zuvor eingewechselte Gartler avancierte zum Matchwinner. Für den Viertelfinaleinzug wichtig war auch Christoph Riegler, der seinem Team mit einer guten Parade bei einem Kröpfl-Freistoß (94.) vor einer Verlängerung bewahrte.

Wr. Neustadt kickt Ried raus

Mit Wiener Neustadt schaffte auch ein zweiter Niederösterreich-Klub den Sprung unter die letzten acht. Im Zweitligaduell behielt der SC bei der SV Ried mit 2:1 die Oberhand. Johannes Tartarotti (13.) und David Harrer (63.) sorgten für die Entscheidung. Daran konnte auch eine Rote Karte für Alberto Prada-Vega (40.) wegen einem Torraub-Foul an Rieds Edrisa Lubega nichts ändern. Der zwischenzeitliche Ried-Ausgleich (33.) ging auf das Konto von Darijo Pecirep. Der Stürmer scheiterte in der 53. Minute mit einem Elfmeter am Aluminiumgehäuse.

Die Wiener Neustädter sind vorerst der einzige Viertelfinalist aus der 2. Liga. Aus der Bundesliga haben sich neben St. Pölten auch Vorjahresfinalist Red Bull Salzburg (1:0 bei Austria Lustenau), Rekordmeister Rapid (3:0 beim WAC), die Austria (3:1 gegen den FAC), der TSV Hartberg (4:3 gegen Wacker Innsbruck) und der LASK (3:0 in Altach) für die Runde der letzten acht qualifiziert. Das letzte Viertelfinalticket wird am Donnerstag (11.00 Uhr) zwischen dem GAK und Kapfenberg vergeben. Die Auslosung erfolgt am 4. November, gespielte wird am 16. und 17. Februar 2019. (APA, 31.10.2018)

ÖFB-Cup-Achtelfinales vom Mittwoch:

  • Austria Lustenau – Red Bull Salzburg 0:1 (0:0)
    Lustenau, Planet Pure Stadion. 3.500.

Tor: Minamino (74.)

Salzburg: Walke – Mwepu, Ramalho, Onguene, Ulmer – Samassekou – Leitgeb (74. Haidara), Yabo (34. Daka), Schlager – Prevljak (63. Dabbur), Minamino

  • SCR Altach – LASK 0:3 (0:2). Altach, Cashpoint-Arena, 2.500. Tore: Trauner (19.), Joao Victor (32./Foulelfmeter), Tetteh (78.)

Altach: Lukse – Lienhart, Piesinger, Luckeneder, Schreiner, Gebauer, Oum Gouet (63. Nutz), Müller, Karic (68. Mwila) – Grbic, Dobras (80. Gubari)

LASK: A. Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger (76. Pogatetz) – Ranftl, Holland, Michorl (83. Benko), Ulmann – Goiginger, Otubanjo (64. Tetteh), Joao Victor

Viertelfinale am 16./17. Februar (Auslosung am Sonntag, 4. November)

  • SV Lafnitz – SKN St. Pölten 2:3 (0:1). Fußballarena Lafnitz, 700, SR Grobelnik. Tore: Krzmaric (63.), Zivotic (69.) bzw. Ambichl (8./Freistoß), Balic (59.), Gartler (82.). Rote Karte: Zingl (3./Torraub/Lafnitz)

St. Pölten: Riegler – Luan, Ambichl, Drescher – Ingolitsch, Mislov, D. Luxbacher (93. Rasner), Haas (73. Hofbauer) – Schütz (73. Gartler), Pak, Balic

  • SV Ried – SC Wiener Neustadt 1:2 (1:1). Ried, Josko Arena. Tore: Pecirep (33.) bzw. Tartarotti (13.), D. Harrer (63.). Rote Karte: Prada-Vega (40./Torraub/Wiener Neustadt). Anmerkung: Pecirep scheiterte mit einem Elfmeter am Aluminiumgehäuse (53.).