Rom – Nach Ablauf der Bieterfrist für die Alitalia am Mittwochabend haben die Sonderkommissare der Airline zwei verbindliche Angebote erhalten. Weiters traf eine unverbindliche Interessenserklärung ein, berichtete die italienische Fluggesellschaft in einer Presseaussendung. Die Sonderkommissare werden die Angebote prüfen und dem Industrieministerium ihre Bewertungen vorlegen, hieß es.

Eine der Interessenserklärungen dürfte von der Airline Easyjet eingereicht worden sein, die am Mittwochabend ihr Interesse für die Alitalia bekräftigt hat. Ein Einstieg in die sanierte Alitalia sei im Einklang mit der aktuellen Strategie von Easyjet in Italien, hieß es in einer Presseaussendung.

Staatliche Sonderverwaltung

Auch die italienischen Staatsbahnen (FS) haben ein Angebot für den Erwerb der Alitalia eingereicht. Die AUA-Mutter Lufthansa hatte betont, eine Partnerschaft kommerzieller Natur mit Alitalia sei möglich.

Alitalia steht unter staatlicher Sonderverwaltung, nachdem die Beschäftigten im vorigen Jahr einen Rettungsplan abgelehnt hatten. Zudem stellte der Staat ein Überbrückungsdarlehen über 900 Millionen Euro zur Verfügung und sucht einen Käufer. Die italienische Regierung hatte Mitte Oktober erklärt, sie wolle einen Anteil von rund 15 Prozent an der Fluggesellschaft behalten. Sie sucht aber einen Partner. Andere halbstaatliche Unternehmen wie der Energiekonzern Eni und der Rüstungskoloss Leonardo schlossen einen Einstieg bei der angeschlagenen Airline aus. (APA, 31.10.2018)