Die KPÖ gibt's noch. Sie feiert sogar ihren 100. Geburtstag, wie die Republik. Im November 1918 entstand die Partei nach dem Vorbild der KP in Russland, die ein Jahr zuvor mit einem Putsch (fälschlich "Oktoberrevolution") an die Macht gekommen war. Die Bourgeoisie fürchtete sich, aber die Sozialdemokratie war in der ersten Republik so stark und vertrat einen verbalen Austromarxismus, dass daneben für die Kommunisten kein Platz war. Als allerdings die SPÖ im Bürgerkrieg vom Februar 1934 gegen die Reaktionären versagte, gingen die Arbeiter einerseits zur KP, aber auch zur NSDAP.

Bei den Wahlen im Herbst 1945 erhielt die KP kümmerliche fünf Prozent. Von da an kam nichts mehr – Unterstützung für die sowjetische Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes 1956 und für den Einmarsch 1968 in der Tschechoslowakei. "Panzerkommunismus" sagte der große kommunistische Intellektuelle Ernst Fischer und trat aus.

Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Imperiums war dann (in Europa) alles aus. Der "Kommunismus", der in China herrscht, ist ein kapitalistischer Überwachungsstaat. Nur in Nordkorea gibt es noch so etwas wie das ursprüngliche Modell. Und in Venezuela wird der "Sozialismus" aufgebaut, so wie seinerzeit im "Ostblock". Ergebnis: Es gibt kein Klopapier.

Heute träumt eine nicht mehr so dogmatische KP von Bündnissen mit anderen Bewegungen, um eine "neue Linke" zu bilden. Aber dafür sind sie immer noch zu altmodisch-dogmatisch. Und die Arbeiterklasse wählt extrem rechts. (Hans Rauscher, 1.11.2018)