Sanaa/Riad – Die von Saudi-Arabien geführte Koalition hat Angriffe auf einen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe des internationalen Flughafens in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa geflogen. Das meldete die saudische Staatsagentur am frühen Freitagmorgen.

Der Luftwaffenstützpunkt sei von den Houthi-Milizen genutzt worden, um Raketen abzuschießen, wurde der Sprecher der Koalition, Turki al-Malki, zitiert. Einwohner hätten sagten, es seien auf die Einrichtung rund 20 Angriffe geflogen worden. Der internationale Flughafen Sanaa sei weiter für die Vereinten Nationen und Hilfsoperationen geöffnet.

Humanitäre Katastrophe

In dem bitterarmen Land im Süden der arabischen Halbinsel kämpfen die vom Iran unterstützten Houthi-Milizen gegen Truppen der ins Exil geflohenen Regierung des international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Die Houthis hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht, daraufhin griff Saudi-Arabien mit Luftangriffen in den Krieg ein und führt seitdem eine Koalition arabischer Staaten an.

Die Vereinten Nationen bezeichnen den Krieg im Jemen als die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart. Etwa 22 Millionen Menschen seien auf Hilfe angewiesen. In dem Krieg sind nach UNO-Schätzungen mehr als 28 000 Menschen getötet worden. Ein Großteil der Infrastruktur des Landes ist zerstört. Zudem wird dort der schlimmste Cholera-Ausbruch der Welt gemeldet. (APA, dpa, 2.11.2018)