So hat sich ein NASA-Illustrator die Ankunft Dawns beim Zwergplaneten Ceres ausgemalt. Direktbeobachter waren nicht vor Ort (zumindest keine, von denen die Menschheit weiß ...).
Illustration: APA/AFP/NASA/JPL-CALTECH

Washington – "#DuskforDawn!", also Abenddämmerung für die nach der Morgenröte benannte Asteroidengürtel-Sonde Dawn, twitterte die wortspielverliebte NASA zum Ende einer elfjährigen und sehr erfolgreichen Weltraummission. Dawn habe zwei geplante Kommunikationsfenster verpasst. Nachdem alle anderen Gründe dafür ausgeschlossen worden seien, werde nun davon ausgegangen, dass der Sonde der Treibstoff ausgegangen ist.

Trauer ist bei der US-Weltraumbehörde freilich nicht angesagt: Das Ende war unvermeidlich und die Mission ein voller Erfolg. "Heute feiern wir das Ende der "Dawn"-Mission – ihre unglaublichen technischen Errungenschaften, die wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sie uns gegeben hat, und das ganze Team, das diese Entdeckungen ermöglicht hat", sagte NASA-Manager Thomas Zurbuchen.

Die ursprünglich auf neun Jahre angelegte Mission der im September 2007 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestarteten Sonde war bereits mehrfach verlängert worden. Dawn hatte im März 2015 als erster Flugkörper überhaupt die Umlaufbahn eines Zwergplaneten – nämlich Ceres – erreicht und ihn umrundet.

NASA Jet Propulsion Laboratory

Zuvor hatte die Sonde im Rahmen ihrer insgesamt rund 415 Millionen Euro teuren Mission schon den großen Asteroiden Vesta besucht. Von beiden Himmelskörpern machte sie zahlreiche Aufnahmen und sammelte Daten, die wichtige Aufschlüsse über die kleineren Himmelskörper unseres Sonnensystems erbrachten.

Letzte(?) Ruhestätte

Nachdem der Treibstoffvorrat zu Ende gegangen ist, ist nicht nur die Kommunikation mit der Erde zum Erliegen kommen, die Sonde kann auch nicht mehr manövrieren. Zuletzt hatte die NASA Dawn in einen möglichst stabilen Orbit um Ceres gebracht, wo die Sonde fürderhin als "himmlisches Monument der menschlichen Kreativität" kreisen wird, wie es Marc Rayman vom Jet Propulsion Laboratory der NASA ausdrückte.

Wie lange der Orbit stabil bleibt, ist unbekannt – laut NASA sollen es aber mindestens 20 Jahre sein. Es könnte auch erheblich länger werden, solange kein heute noch unabsehbarer Faktor den Orbit stört. Andernfalls wird Dawn entweder irgendwann auf Ceres stürzen oder auf einen potenziell ewigen Kurs hinaus in den Weltraum geschleudert werden. (red, APA, 2. 11. 2018)