Robert Basic im April diesen Jahres bei einem Besuch am Berliner Standort von Siemens.

Foto: Instagram/Instantrobert

Im Jahr 2003 rief der IT-Profi Robert Basic sein Blog "Basic Thinking" ins Leben. Damit leistete er erfolgreich Pionierarbeit für die noch junge Szene an Menschen, die sich das Netz erschlossen, um ihre Meinung und Wissen öffentlich darzulegen. Mit seinen Artikeln zur Netz und Technologie schuf er eine der am häufigsten zitierten Plattformen im deutschsprachigen Raum.

Wie sein Freund und Weggefährte Don Dahlmann nun über Twitter mitteilte, ist Basic in der Nacht auf Freitag an den Folgen eines Herzleidens verstorben.

"Hinterfragender Tech-Enthusiast"

Auf "Basic Thinking" hatte Basic, der sich selbst als "hinterfragenden Tech-Enthusiasten" bezeichnete, sich mit technologischen und netzpolitischen Entwicklungen befasst. Meist kritisch, konstruktiv und gerne auch mit etwas Humor. Und wenn es sein musste, auch streitbar, aber kritikbereit.

Beruflich war er in der IT der Deutschen Bank tätig, hängte diesen Job dann aber an den Nagel. Der Erfolg seines Blogs sorgte mit der Zeit aber für ein gutes Monatseinkommen durch Werbung und Aufträge als Berater.

Unkonventioneller Verkauf

Für Aufsehen sorgte der damals 42-Jährige, als er 2009 ankündigte, ein Blog zu verkaufen, um etwas Neues zu versuchen. Sein Vorgehen war unkonventionell und sorgte auch in etablierten Medien für Schlagzeilen. Feilgeboten wurden Domain und Inhalte – damals bereits viele tausend Beiträge – nämlich auf dem Auktionsportal eBay.

10.000 bis 100.000 Euro erhoffte sich Basic. Ein Kölner IT-Dienstleister erhielt für 46.902 Euro den Zuschlag. Die Seite existiert bis heute in gleicher Ausrichtung. Als Gastautor steuerte Basic dort 2015 eine dreiteilige Serie über die Entwicklung und Zukunft von Blogs bei.

Umtriebiger Autor

Nach dem Verkauf rief er Buzzriders ins Leben. Dort widmete er sich Technologietrends. Besonders das Thema Mobilität hatte es ihm angetan. Auch für andere Plattformen war er publizistisch tätig. Sein letzter Artikel, eine Analyse über das starke Abschneiden der AfD im wirtschaftlich eigentlich gut situierten Ingolstadt, erschien bei Mobilegeeks.

Mit seinern gesundheitlichen Problemen ging der umtriebige Techfreund souverän um. "Weine nicht eines Tages an meinem Grab", zitiert ihn seine gute Freundin Cornelia Diedrichs. "Singe, tanze und feiere mein Leben. Es war geil, ich habe viel erlebt, was gibt es da zu betrauern?" (gpi, 02.11.2018)