Um die Merkel-Nachfolge bewerben sich zwei rechte Kandidaten und eine Mitte-Kandidatin. Diese, die von Merkel eingesetzte CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, will sich erst nächste Woche äußern. Gesundheitsminister Jens Spahn (mit gutem Draht zu Sebastian Kurz) hat eher Außenseiterchancen. Als aussichtsreichster Nachfolgekandidat (vorläufig für den CDU-Vorsitz, dann aber sehr schnell für den Kanzlerposten selbst) gilt Friedrich Merz, der mit Merkel seit langer Zeit eine Rechnung offen hat. Merz ist deutscher Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock, dem größten Vermögensverwalter der Welt.

Die "FAZ" schrieb, günstig wäre ein Kandidat wie Sebastian Kurz, der der extremen Rechten "die Luft rauslässt".

Tatsächlich ist es denkbar, dass ein rechterer CDU-Chef und Kanzler die AfD, die bisher "nicht kleinzukriegen" ist, zumindest beschränken könnte. Die Frage ist nur, ob derjenige dann, so wie Sebastian Kurz, mit der extremen Rechten, der AfD, eine Koalition schmieden würde/ müsste. CDU/CSU und AfD hätten allerdings gemeinsam wohl keine Mehrheit. Und wenn doch, dann steht zu befürchten, dass eine AfD im Machtrausch die CDU so vor sich hertreiben würde wie derzeit immer mehr die FPÖ die türkise ÖVP (siehe Migrationspakt).

"Einfach mehr rechts sein" – das wird wohl als Konzept nicht reichen. (Hans Rauscher, 2.11.2018)