Nachdem sowohl Invictus (gegen G2), als auch Fnatic (gegen Cloud9) mit starker Leistung und jeweils einem 3:0-Sieg durch das Seminifale rauschten, rechnete man allseits mit einem Endspiel auf Augenhöhe zwischen Europas und Chinas bestem Team in den "League of Legends Worlds 2018". Die Kulisse war jedenfalls beeindruckend, gespielt wurde im Incheon-Munhak Stadium, das bis zu 49.000 Besucher fasst.

Doch von wegen Augenhöhe: Der EU LCS-Vertreter Fnatic reichte seinem Konkurrenten aus der LPL bestenfalls bis ans Kinn und verlor das Best-of-5 mit 0:3.

Zwei klare Siege zum Start

Die ersten beiden Partien liefen nach sehr ähnlichem Muster ab. Ein ums andere Mal wurde FNC-Toplaner Bwipo mit Hilfe aus dem Jungle aus dem Spiel genommen und damit auch sukzessive die Kontrolle über die Karte und der Druck auf die anderen Lanes ausgebaut.

Den frühen Vorteil spielte IG extrem routiniert herunter, während Fnatic sich teilweise zu leichtfertig in Teamkämpfe stürzte. Jeder Fehler wurde von Invictus knallhart bestraft. Fnatic bemühte sich um Comeback-Versuche, konnte aber bestenfalls Teilerfolge verbuchen.

Invictus Gaming holte den ersten "Worlds"-Titel für die chinesische LPL.
Foto: Riot Games

Umstellungen

Nach dem Verlust der ersten beiden Spiele reagierte Fnatic mit einem Wechsel und ersetzte den virtuell übel zugerichteten Bwipo mit Soaz. Der blieb seinem auf die Tribüne verbannten Mitspieler bei der Championauswahl treu und setzte ebenfalls auf Urgot.

Game 3 verlief dann auch in den ersten zehn Minuten recht ausgeglichen. Kurz darauf stieg FNC allerdings nach einer Auseinandersetzung in der Mitte erneut in einen eigentlich beendet aussehenden Kampf ein und bezahlte teuer dafür. Kurz darauf wiederholte sich Ähnliches auf der Botlane und im Jungle – und IG war mit 16-7 Kills, 5.000 Gold und bald darauf auch mehrere Türme voran.

Vergebliches Aufbäumen

Das binnen weniger Minuten gekippte Spiel führte Invictus souverän weiter. Man übernahm die Kontrolle über den gegnerischen Jungle und drängte die Gegner an die eigene Basis zurück. Als die Situation gar aussichtslos erschien, gelang Fnatic schließlich – mit etwas Glück – der Diebstahl des Baron und der erste Teamfight-Sieg des Spiels.

Foto: Riot Games

Doch das Comeback war nur von kurzer Dauer. Ein übermotivierter Ausbruch gegen einen Siege von Invictus wurde umgehend bestraft. Drei Fnatic-Spieler, darunter die beiden Sololaner, fielen und die chinesischen Vertreter sicherten sich den "Summoners Cup".

Über 834.000 Dollar gehen an die verdienten Sieger. Fnatic, das die starke Saison als Vizeweltmeister abschließt, kommt auf 300.000 Dollar. Die ausgeschiedenen Semifinalisten kommen auf 156.000 Dollar aus dem Preispool. (gpi, 03.11.2018)

Das Finale zum Nachsehen:

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