Nachdem die Wiener Ampelpärchen für die meisten bereits Alltag sind, führt Vilnius nun Ampelfrauen ein.

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Vilnius – Grünes Licht für die Gleichstellung: Anlässlich des 100. Jahrestags der Einführung des Frauenwahlrechts in Litauen leuchtet in der Hauptstadt Vilnius an einigen Ampeln statt eines Ampelmanns nun eine Ampelfrau.

Mit der Umstellung der Verkehrssignalgeber an einer belebten Straße in der Innenstadt soll nach Angaben der Stadtverwaltung daran erinnert werden, wie weit die Rechte der Frauen in den vergangenen 100 Jahren fortgeschritten sind.

"Erste Reihe moderner Staaten"

In Litauen wurde am 2. November 1918 das gleichberechtigte Stimmrecht von Frauen und Männern in den Grundsätzen der vorläufigen Verfassung festgelegt. Ein Jahr später beschloss das Parlament ein Gesetz, das Frauen das aktive und passive Wahlrecht einräumte. "Mit dieser demokratischen Errungenschaft gehörte unser Land zur ersten Reihe moderner Staaten. Lasst uns den erzielten Triumph schützen und verteidigen", erklärte Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite.

Trotz 100 Jahren Frauenwahlrecht und einem weiblichen Staatsoberhaupt besteht in dem baltischen EU- und NATO-Land weiterhin eine Kluft zwischen den Geschlechtern: Nach Angaben der Stadtverwaltung Vilnius verdienen Frauen verdienen in Litauen 14 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, und nur 17 Prozent der Frauen sind in leitenden Positionen tätig – auch daran sollen die Ampelfrauen erinnern. (APA/dpa, 3.11.2018)