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Eine harte Grenze zwischen der britischen Probinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland soll vermieden werden.

Foto: AP Photo/Lorne Cook

London– Die britische Premierministerin Theresa May hat einem Medienbericht zufolge die größte Hürde in den laufenden Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union (EU) aus dem Weg geräumt. May habe die Zusicherung aus Brüssel erhalten, dass Großbritannien auch nach dem EU-Austritt in der Zollunion bleiben könne, um eine "harte Grenze" zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitgliedsstaat Irland zu vermeiden, berichtete die Zeitung "Sunday Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Die Gespräche mit der EU seien bereits weiter fortgeschritten als bekannt. Sie sollten in einem mindestens 50 Seiten umfassenden Dokument festgehalten werden. Mays Kabinett werde am Dienstag zusammenkommen, um über den Plan zu beraten. Die Premierministerin hoffe, dass sie bis Freitag weit genug vorankommen werde, damit die EU einen Sondergipfel einberufen könne.

Gute Gespräche

Großbritannien will die EU Ende März 2019 verlassen. Größter Streitpunkt in den Verhandlungen war bislang die künftige Grenze zwischen Irland und Nordirland.

Ein Regierungssprecher wies den Bericht als Spekulation zurück. Man habe gute Fortschritte in den Gesprächen über die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU erzielt, sagte er. May hatte vor kurzem gesagt, dass das Abkommen zu "95 Prozent" fertig sei.

Die Zeitung berichtete außerdem, über 70 britische Wirtschaftsvertreter forderten in einen offenen Brief eine Volksabstimmung über die endgültigen Brexit-Bedingungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuletzt auf schnelle neue Brexit-Gespräche gesetzt. Hintergrund ist die Sorge, dass es zu einem ungeordneten EU-Austritt der Briten kommt, wenn keine Einigung mit der EU erreicht wird. (Reuters, 4.11.2018)