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"Eigentlich steht mein Haus hier".

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Es war einer der umstrittensten Produkt-Launches in der Geschichte des iPhone-Herstellers: Als Apple im September 2012 seinen eigenen Kartendienst vorstellte, waren die Reaktionen alles andere als freundlich. Über Monate hinweg wollte der Spott über die recht offensichtlichen Defizite des Kartenmaterials einfach nicht abreißen. Apple entschuldigte sich öffentlich, mehrere verantwortliche Manager mussten gehen, Apple Maps sollte hingegen bleiben. Es folgten viele Verbesserungen, die aber allesamt wenig daran änderten, dass Apple bis zuletzt von Hauptkonkurrent Google bei der Kartenqualität abgehängt wurde – und zwar deutlich.

Sprung

Nun scheint Apple aber eine Kehrtwende gelungen zu sein – wenn auch noch in sehr begrenztem Ausmaß. Eine Analyse des Kartografieexperten Justin O'Beirne zeigt, dass Apple Maps mit dem Updates auf iOS 12 einen geradezu verblüffenden Sprung in der Kartenqualität gemacht hat. Diese seien nun in einigen Punkten sogar genauer als jene von Google.

Der direkte Vergleich zwischen neuem und altem Apple Maps zeigt massive Fortschritte.
Grafik: Justin O'Beirne

So erfasse Apple mittlerweile zum Teil sogar den Grünstreifen zwischen den Fahrtrichtungen auf einem Highway. Auch bei Häusern zeige sich, dass Grünflächen erfasst werden. Auf einem Golfkurs gehen die Details so weit, dass man sogar Sandbunker erkennen könne. Im Vergleich zum früheren Apple Maps sei dies wie Nacht und Tag und selbst Google komme an diese Präzision derzeit nicht heran.

Begrenzungen

Fehlerfrei ist das Ganze trotzdem nicht, wie O'Beirne betont. So würden etwa Gebäude zum Teil mit falscher Höhe eingezeichnet. Auch im Hinblick auf Geschäftslokale sei Google Maps weiter deutlich besser. Bei Apple seien immer noch viele davon an der falschen Stelle eingezeichnet. Die entscheidende Einschränkung ist aber eine andere: Das neue Kartenmaterial deckt derzeit erst 3,1 Prozent der USA ab. (apo, 4.11.2018)