Berlin – Die scheidende CDU-Chefin Angela Merkel hat am Montag bei einer Pressekonferenz Sorgen weggewischt, dass mit der künftigen Trennung zwischen dem CDU-Vorsitz und dem deutschen Kanzleramt Konflikte entstehen können. "Ich gehe davon aus, dass ich als Kanzlerin mit jedem neuen CDU-Chef gut zusammenarbeiten kann, auch mit Herrn Merz", sagte Merkel. Für die Koalition mit der SPD sieht sie ebenfalls keine Probleme: Auch mit der Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden bleibe der Koalitionsvertrag Basis der Zusammenarbeit mit der SPD. Das sei einhellige Meinung im CDU-Vorstand gewesen.

Kramp-Karrenbauer nominiert

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer geht nun auch offiziell als Kandidatin der saarländischen CDU ins Rennen um Merkels Nachfolge als Parteichefin. Der Landesvorstand nominierte sie am Montag einstimmig. Kramp-Karrenbauer war mehrere Jahre lang CDU-Landesvorsitzende und saarländische Ministerpräsidentin.

Mit diesem Beschluss bekräftige die CDU Saar "auch formal die riesige Unterstützung", die es für Kramp-Karrenbauer in ihrem Landesverband gebe, erklärte der CDU-Landesvorsitzende und Ministerpräsident Tobias Hans. Sie verfüge über die notwendige Erfahrung für den Parteivorsitz, stehe aber auch für neue Impulse. "Sie kann gleichermaßen führen und integrieren", zeigte sich Hans überzeugt.

Neben Kramp-Karrenbauer haben auch Gesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz angekündigt, auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember für den Vorsitz zu kandidieren. Die Bewerber sollen sich in den kommenden Wochen bei Regionalkonferenzen der Parteibasis vorstellen. (red, APA, Reuters, 5.11.2018)