Er ist einer der nächsten Verwandten des Menschen und akut vom Aussterben bedroht: der Orang-Utan. Die weltweite Population konzentriert sich auf die südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo. Doch dort werden Orang-Utans durch Vernichtung ihres Lebensraums und Wilderei zunehmend zurückgedrängt, wie Forscher im Fachblatt "Current Biology" berichten.

Ihre aktuelle Studie widerspricht damit einer Behauptung der indonesischen Regierung, wonach sich die Orang-Utan-Bestände zwischen 2015 und 2017 wieder erholt hätten und um zehn Prozent gestiegen wären. Die wissenschaftlichen Daten zeigen allerdings, dass die Anzahl der Orang-Utans rückläufig ist. Alle drei Arten – Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus), Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) und der erst im Vorjahr entdeckte Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis) – sind akut gefährdet. Die Forscher fordern effektive Strategien, um das Aussterben der Menschenaffen abzuwenden.

Orang-Utans leben in tropischen Regenwäldern. Vor einer Million Jahre bewohnten sie weite Gebiete Südostasiens, heute gibt es sie nur mehr auf den Inseln Borneo und Sumatra.

Foto: Hutan-Kocp

Die Spannweite der Arme von Orang-Utans kann über zwei Meter betragen. Männchen wiegen zwischen 50 und 90 Kilogramm, Weibchen 30 bis 50 Kilogramm.

Foto: Hutan-Kocp

Wie alle Menschenaffen sind Orang-Utans tagaktiv, die Nacht verbringen sie in Nestern in den Bäumen.

Foto: Hutan-Kocp

Nur die Weibchen kümmern sich um die Aufzucht der Orang-Utan-Jungtiere.

Foto: Jolirwan bin Takasi

Ein Orang-Utan auf Borneo.

Foto: Hutan-Kocp

Vor allem bei den Borneo-Orang-Utans entwickeln manche Männchen auffällige Wangenwülste.

Foto: Hutan-Kocp

Der Name Orang-Utan kommt aus dem Malaiischen und bedeutet soviel wie "Waldmensch".

Foto: Hutan-Kocp

Neben illegaler Bejagung und Handel liegt die größte Bedrohung der Menschenaffen in der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums. Die Rodung der Wälder zur Holzgewinnung und für die Schaffung landwirtschaftlicher Flächen, insbesondere für Palmölplantagen, ist für die Tiere fatal. Malaysia und Indonesien zählen zu den Hauptproduzenten von Palmöl. (trat, 6.11.2018)

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Current Biology: "Orangutan populations are certainly not increasing in the wild"

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Foto: Hutan-Kocp