Hans-Georg Maaßen wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

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Etwas später, aber gründlich: So kann man die Entfernung von Hans-Georg Maaßen aus dem deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz zusammenfassen. Eigentlich hätte er nach seinen verharmlosenden Äußerungen über rechtsextreme Ausschreitungen in Chemnitz dort schon längst nicht mehr Chef sein sollen. Doch der Umzug in Horst Seehofers Innenministerium, ins Amt eines Sonderbeauftragten, verzögerte sich in unerträglicher Weise.

Nun hat die Geschichte ein anderes Ende gefunden, Maaßen wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt. So feuert man Spitzenbeamte. Nach dem, was Maaßen so von sich gegeben hatte, konnte nicht einmal mehr Seehofer anders. Maaßens Überzeugung: Linksextreme Kräfte in der SPD wollten ihn loswerden, weil er naive Ausländer- und Sicherheitspolitik kritisiere. Wer diese sehr gefährlichen und einflussreichen Linken sein sollten, blieb allerdings offen.

Wer in der SPD Linksextremismus bis hinauf in die Spitze ortet und der Regierung Unfähigkeit vorwirft, kann kein Amt führen, erst recht nicht ein so sensibles wie den Verfassungsschutz. Da sind offenbar ein paar Relationen schwer durcheinandergeraten.

Endlich ist es vorbei – möchte man meinen. Aber so ganz vielleicht doch nicht, denn die AfD hat Maaßen bereits eine politische Heimat angeboten. Nach seinen jüngsten Äußerungen wäre es nicht verwunderlich, wenn man demnächst wieder von ihm hört. (Birgit Baumann, 5.11.2018)