Puce Mary – The Drought

cover: pan

Puce Mary – The Drought

Frederikke Hoffmeier alias Puce Mary aus Kopenhagen hat sich in den letzten Jahren zum Postergirl der von Industrial beeinflussten Noise-Musik entwickelt. Ihre Alben sind vor allem für Leute interessant, denen US-Kollegin Pharmakon zu viel herumschreit und ohne dynamische Entwicklung auf die Zwölf geht. The Drought (PAN) beschäftigt sich thematisch mit dem Themenkomplex Hunger und Gier und der damit verbundenen Gewalt. Wir merken schon, Lalelu werden wir in diesem Mahlstrom nicht zu hören bekommen. Allerdings sind hier im Dröhnland neuerdings auch Momente der Stille zu verzeichnen.

"Red Desert" von Puce Mary.
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Kode 9 & Burial – Fabriclive100

Zwei der exponiertesten Vertreter des britischen Dubstep veröffentlichen mit Fabriclive100 (Fabric) ein gemeinsames DJ-Set, das zwar ohne Dubstep auskommt. Dafür aber präsentieren Kode 9 & Burial zwischen zeitgenössischem Footwork, ein wenig futuristischer afrikanischer Clubmusik wie Gqom oder avantgardistischen R-'n'-B- und Einmal-alles-Acts wie Dean Blunt oder Klein vor allem auch beinahe vergessene Kostbarkeiten (oder Faustwatschen) aus ferner Zeit. In dieser war in finsteren Londoner Kellern der Drum 'n' Bass noch hart und hektisch und nannte sich Jungle oder Breakbeat-Hardcore: "Drug me!"

Kode 9 & Burial – Fabriclive100
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Autechre – Incunabula

Das aus Manchester kommende Duo Autechre zählt seit einem Vierteljahrhundert zur Speerspitze elektronischer Musik zwischen strenger Elektroakustik, Musik außerhalb üblicher Metrik und interessantistischen Ideen zu Themen, die den Regelbruch bei "Techno" betreffen. Vor einigen Wochen sind die zumindest Hörgewohnheiten infrage stellenden NTS-Sessions erschienen. Nun liegt mit Incunabula (Warp) ein frühes Tondokument von 1993 als Wiederveröffentlichung vor. So gefällig wie zur Hochzeit von Rave haben Autechre nie wieder geklungen. Historisch gesehen Pflicht. (schach, 9.11.2018)

Warp Records