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Turin/München – National zuletzt wieder erfolgreicher, droht Manchester United in der Champions League der nächste Rückschlag. Verliert Englands Fußball-Rekordmeister am Mittwochabend (21.00 Uhr) das Auswärtsspiel bei Juventus Turin, gerät der Aufstiegsplatz ernsthaft in Gefahr. Juve mit Superstar Cristiano Ronaldo wäre mit einem Sieg bereits fix im Achtelfinale.

Mit der K.o.-Phase planen könnten auch Bayern München und Ajax Amsterdam. Das Duo hat die Verfolger in Gruppe E bereits distanziert. Gewinnt Ajax bei Benfica Lissabon, sind die Niederländer mit Maximilian Wöber weiter. Die Bayern mit David Alaba wären bei einem Heimerfolg über Schlusslicht AEK Athen in der Königsklasse im Frühjahr ebenfalls noch mit dabei. Manchester City wäre bei einem Sieg gegen Schachtar Donezk durch, sofern Hoffenheim in Lyon verliert. Titelverteidiger Real Madrid strebt bei Viktoria Pilsen den dritten Sieg an.

Denkbar schwierige Aufgabe

Die Aufgabe für ManUnited ist eine denkbar schwierige. Juventus hält nach drei Gruppenspielen bei drei Siegen und 6:0 Toren. In Manchester siegte die "Alte Dame" zuletzt mit 1:0. In der heimischen Serie A hat der Serienmeister zehn von elf Saisonspielen (bei einem Remis) gewonnen. Gegen Cagliari gab es am Wochenende einen Sieg im Schongang, den Paulo Dybala bereits in der 1. Minute einleitete.

Der Argentinier ist auch in der Champions League treffsicher, hat dort bereits viermal gescort. Ronaldo wartet hingegen noch. Erstmals seit seiner letzten Saison bei Manchester United 2008 hat der Portugiese Anfang November noch kein Tor in Europas Eliteliga verbucht. Entschuldigend muss angemerkt werden, dass Ronaldo nach einer Roten Karte im ersten Gruppenspiel auch erst 119 Minuten gespielt hat.

Verliert das in der Premier League zuletzt bei zehn Punkten aus vier Spielen haltende Manchester, würde Valencia mit einem Heimsieg über die Young Boys aus Bern an den Engländern vorbeiziehen. Die Schweizer mit Thorsten Schick müssen bei erst einem Punkt wohl auch mit Blick auf Rang drei – der zum Umstieg in die Europa League berechtigt – gewinnen.

Die Bayern wollen gegen AEK ihre Heimmisere unter Trainer Niko Kovac beenden. Seit inzwischen vier Pflichtspielen warten die Münchner auf einen Sieg in der Allianz Arena – das gab es zuletzt 2001. "Wie das Ergebnis sein wird, kann man nicht vorhersehen, aber wir wollen begeisternder auftreten, um diesen Schwung nach Dortmund mitzunehmen", erklärte Thomas Müller schon mit Blick auf den Liga-Schlager am Wochenende. Für Bayerns Torjäger Robert Lewandowski ist es das 100. Europacupspiel.

Einen Hoffenheimer Triumph in Lyon soll auch ein Ex-Rapidler bewerkstelligen. Der Brasilianer Joelinton blüht nach seiner zweijährigen Leihe bei den Wienern auf und ist mit acht Treffern in Pflichtspielen der erfolgreichste Torjäger der TSG. Bei Olympique ist der Bundesligist zu seinem ersten Sieg in der Königsklasse verpflichtet, wenn er das Achtelfinale nicht abschreiben will. Abwehrfehler hatten beim 3:3 im Hinspiel gegen die Franzosen einen Dreier der Mannschaft von ÖFB-Teamspieler Florian Grillitsch und Stefan Posch verhindert.

Real bestreitet in Pilsen den dritten Auftritt unter Interimscoach Santiago Solari. Im spanischen Cup und in der Liga war der Argentinier mit der Mannschaft erfolgreich, nun wartet in Tschechien die nächste vermeintlich leichte Aufgabe. Als Gruppenzweiter hinter der punktegleichen AS Roma liegt Real in der Champions League auf Kurs. Die Römer verteidigen Platz eins in Russland. ZSKA Moskau liegt in Lauerstellung, mit drei Zählern im Heimauftritt gegen die Roma wären die Osteuropäer zumindest auf Platz zwei vorgerückt. (APA; 6.11.2018)