Eine versperrte Garage muss nicht unweigerlich ein sicherer Platz sein. Wenn vom Hausbesorger über den Wachtdienst bis zum Mann von der Tochter der Nachbarin jeder einen Schlüssel zur Garage hat, wird nicht nur das Kommen und Gehen, sondern auch das Reinbringen und Mitrausnehmen unüberschaubar.

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Mitrausnehmen war wohl auch das Thema dieser Fahrzeugbesichtung eines offensichtlich Unbefugten. Schöne Lenkräder mit funktionierenden Airbags werten nämlich manches Unfallauto gern einmal zum unfallfreien Auto auf.

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Es ist schon ein paar Jahre aus. Ich lebte noch in Wien. Dachgeschoßwohnung. Die Garage war gut gefüllt mit Trial-, Enduro- und Supermoto-Radln. Eines Tages war die edelste Hardenduro auf einmal verschwunden. Wenige Tage nach der Generalüberholung, fertig serviciert für die Winterruhe – oder ein Ski-Jöring-Rennen. Je nachdem halt.

Der Schlüssel zum Erfolg

Das Garagentor musste gar nicht lange repariert werden. Es war nämlich nicht aufgebrochen. Und mit dem gleichen Schmäh kamen vermutlich dieselben Besucher nur zwei Wochen später wieder in die Garage und nahmen die restlichen Radln mit. Diesmal gleich mitsamt dem Motorradanhänger. Ein bisserl ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, weil ich Schuft hatte nicht nur den Hänger mit mehreren Schlössern geschützt, sondern auch noch ein Mountainbike an die Trial gehängt. Was ich am nächsten Tag in der Früh noch fand, waren Reste von diversen Schlössern, ein bisserl was vom Werkzeug, das bei der Arbeit den Geist aufgegeben hatte. Und das Mountainbike.

Zweimal ist mir kurz darauf das Lachen im Hals steckengeblieben. Das eine Mal, als ich herausfand, dass keine Versicherung auch nur einen lausigen Cent zahlen wird. Das zweite Mal, als die Polizei fragte, warum ich nicht nach dem ersten Einbruch schon gekommen sei?

Da ist die Luft heraußen

Als man schon zwei Jahre zuvor bei einem Einbruch versuchte, eines meiner Motorräder zu stehlen, und es mir am Ende doch stehen ließ, aber mit Totalschaden, sagte man mir am selben Posten noch lächelnd: "Da sind S' eh noch gut weggekommen. Zwei Häuser weiter sind die Leut in die Autos eingestiegen und hatten keine Lenkradln mehr drinnen, weil irgendwer die Airbags brauchte." Viel mehr passierte dann auch nicht.

Der Nachbar war wenigstens so gescheit, sein Motorrad mit seinem eigenen Auto so einzuparken, dass man mit der Maschin nicht rauskonnte. Aber auch das stellte sich nicht als sooo guter Plan heraus. Sein Motorrad war nämlich weg und das Auto, wo es im Weg war, sagen wir: zurechtgebogen.

Was haben Sie erlebt?

Was ist Ihnen diesbezüglich schon passiert? Wie schützen Sie Ihre fahrenden Schätze? Welche Horrorgeschichten haben sich in Ihrer Nachbarschaft abgespielt, oder warum, meinen Sie, brauchen Sie sich vor Auto-, Motorrad- und natürlich auch Fahrradknackern nicht fürchten? Haben Sie schon einmal Einbrecher bei der, ähem, Arbeit erwischt? Nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid": Lassen Sie uns an Ihrer Geschichte teilhaben.

Ach, und nur der Ordnung halber: Nein, keines meiner gestohlenen Motorräder wurde je wiedergefunden. (Guido Gluschitsch, 9.11.2018)