Häufig trägt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdğan dunkle Sonnenbrille. Das hat sich Ali Zülfikar für ein Kunstwerk zunutze gemacht. Eine Zeichnung des kurdischen Künstlers vom türkischen Präsidenten sorgt in Linz am Rhein im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz seit dem Wochenende für Aufregung.

Foto: APA/dpa/Thomas Frey

Zülfikar hat Erdoğan darauf mit einer Sonnenbrille dargestellt, in deren einem Glas sich ein weinendes Kind spiegelt. Das andere Glas zeigt einen inhaftierten Oppositionspolitiker. Dazu hält Erdoğan ein blutverschmiertes, laut Auskunft des Künstlers heiliges Buch in der Hand.

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Das Bild sei ehrenverletzend und herabwürdigend, stellte die türkische Generalkonsulin in Mainz, Sibel Müderrisoğlu, fest und ersuchte deshalb beim Bürgermeister, es abzuhängen. Abgehängt wurde das Bild nicht, aber wegen rechtlicher Unklarheit und um keine Erdoğan-Fans aufzuregen immerhin an der Wand umgedreht. Zülfikar schrieb "Zensiert von der Stadt Linz" auf die Rückseite. Wie der Linzer Bürgermeister der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, gibt es laut jüngsten Einschätzungen des Auswärtigen Amtes aber keine rechtlichen Bedenken. Das Werk könne nun wieder gezeigt werden. (red, 7.11.2018)