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Weitere US-Bundesstaaten beschlossen die Legalisierung von Cannabis: Missouri und Utah für medizinische Anwendung, Michigan als Genussmittel.

Foto: REUTERS/Chris Wattie

Washington – Der Rücktritt von US-Justizminister Jeff Sessions hat Marihuana-Aktien einen kräftigen Kursauftrieb beschert. Sessions, der seinen Posten auf Drängen von US-Präsident Donald Trump räumt, galt als großer Kritiker der voranschreitenden Legalisierung von Cannabis und wurde an der Börse als entscheidendes Risiko für die Marihuana-Industrie in Nordamerika gehandelt.

Entsprechend gut kam der Abgang des bei Trump in Ungnade gefallenen Law-and-Order-Politikers bei Anlegern an, die auf einen anhaltenden Boom des florierenden Marktes für legales Cannabis setzen. Aktien von Branchenschwergewichten wie Tilray, Canopy Growth und Aurora Cannabis legten massiv zu, nachdem Sessions seinen Rücktritt eingereicht hatte. Die Aktien von Tilray gingen am Mittwoch sogar mit einem Plus von mehr als 30 Prozent aus dem US-Handel.

Legalisierung schreitet voran

Zuvor hatte bereits die am Vortag beschlossene Legalisierung von Marihuana in weiteren US-Staaten die Kurse angeschoben. Während die Droge in Michigan als Genussmittel zugelassen wird, stimmten Missouri und Utah dafür, sie für medizinische Zwecke zu erlauben.

Der Justizminister hat in Sachen Marihuana eine wichtige Rolle, da es inzwischen zwar in vielen US-Staaten legal, nach Bundesgesetz aber weiter verboten ist. Sessions hatte bereits 2015 deutlich gemacht, was er vom Kiffen hält: "Gute Menschen rauchen kein Marihuana", sagte er damals bei einer Kongressanhörung. Anfang des Jahres ordnete Sessions, der Marihuana einst als "nur etwas weniger schlimm als Heroin" bezeichnete, ein strikteres Vorgehen der Bundesbehörden gegen Anbau, Besitz und Handel der Droge an. (APA, dpa, 8.11.2018)