Die Deutsche Telekom wird vor allem dank ihres florierenden US-Geschäfts erneut zuversichtlicher. Der Konzern rechnet beim operativen Ergebnis im Gesamtjahr nun mit rund 200 Mio. Euro mehr als bisher, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte.

In den USA gewinnt der Konzern weiter viele Kunden und verdient immer besser, aber auch in den anderen Regionen lief es besser. "Es geht in allen Bereichen des Konzerns bergauf", sagte Telekom-Chef Tim Höttges.

Höheres Ziel

Da die US-Sparte ihre eigene Prognose erneut erhöht hatte, hatten Analysten ein höheres Ziel beim operativen Ergebnis gerechnet. Es ist bereits die dritte Prognoseerhöhung für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in diesem Jahr, das nun auf Basis der Wechselkurse von vergangenem Jahr 23,6 Mrd. Euro erreichen soll.

Am Markt kam aber vor allem die Aussicht auf eine höhere Dividende gut an, denn auch bei der Entwicklung der freien Barmittel ist die Deutsche Telekom nun optimistischer. An den sogenannten Free Cashflow hat der Konzern die Ausschüttung an die T-Aktionäre geknüpft. "Das ist ein starkes Signal der Zuversicht", sagte Höttges. Die Ausschüttung von Dividenden sowie Zahlungen für Mobilfunklizenzen ausgeklammert soll der Barmittelzuflusses im Gesamtjahr bei rund 6,3 Mrd. Euro liegen und damit 100 Mio. höher ausfallen. Die Aktie legte vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um knapp ein Prozent zu.

Auch in Deutschland

Auch in Deutschland, Europa und bei T-Systems verdiente das Unternehmen besser als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal konzernweit um knapp fünf Prozent auf 19,1 Mrd. Euro, das operative Ergebnis um 8,5 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn bei 1,11 Mrd. Euro auf mehr als das Doppelte. Im Vorjahr hatten Sondereffekte den Überschuss deutlich geschmälert.

In den USA weist die Telekom nach wie vor die größten Wachstumsraten bei Umsatz und operativem Gewinn aus, die Zahlen hatte T-Mobile US aber bereits vorgelegt. Besonders kräftig fiel im abgelaufenen Quartal aber auch das Plus im europäischen Ausland aus. Für dieses Jahr hatte Finanzchef Thomas Dannenfeldt die erste operative Gewinnsteigerung seit Jahren versprochen. Zum Wachstum trug bei, dass in den Monaten August und September der für 1,8 Mrd. Euro übernommene österreichische Kabelanbieter UPC Austria erstmals einbezogen wurde.

Höhere Umsätze

In Deutschland geht die Strategie üppigerer Tarife dank der guten konjunkturellen Lage immer mehr auf. Die Umsätze mit Mobilfunkdienstleistungen stiegen im Vorjahresvergleich um 3,1 Prozent, wenn Regulierungseinschnitte herausgerechnet werden. In der Gesamtsparte Deutschland gingen die Umsätze zwar um fast ein Prozent zurück, was laut dem Unternehmen aber an der Änderung von Bilanzierungsregeln lag.

Die seit Jahren schwächelnde IT-Tochter T-Systems konnte im Vorjahresvergleich ebenfalls etwas zulegen. Unter anderem verzeichnete die Telekom hier Wachstum bei Cloud-Angeboten, in denen sie Datenspeicher und -verarbeitung in Rechenzentren anbietet. Das Datencenter in Biere bei Magdeburg war zuletzt erst erweitert worden. (APA/dpa, 8.11.2018)