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Anhänger Francisco Francos bei einer Kundgebung in Madrid.

Foto: AP/Manu Fernandez

Barcelona/Madrid – Die katalanische Polizei Mossos d'Esquadra hat nach eigenen Angaben ein Attentat auf Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez vereitelt. Vor drei Wochen habe man einen Mann festgenommen, der einen Mordanschlag auf den sozialistischen Politiker geplant habe, teilten laut der Deutschen-Presseagentur die Behörden am Donnerstag mit.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde der Mann bereits im September festgenommen. Der Verdächtige habe sich nach bisherigen Erkenntnissen für die Pläne der sozialistischen Regierung rächen wollen, die in einem riesigen Mausoleum nordwestlich von Madrid liegende Leiche des früheren Diktators Francisco Franco (1892–1975) umzubetten.

16 Schusswaffen im Haus

Der 63-Jährige stammt aus dem katalanischen Terrassa. Er sei ein erfahrener Schütze, besitze einen Waffenschein und habe bei einem privaten Sicherheitsdienst gearbeitet, hieß es. In seinem Haus habe er 16 Schusswaffen gehortet, darunter Präzisionsgewehre und auch ein Sturmgewehr. Der Verdächtige, der in rechtsextremen Kreise verkehrte, wurde festgenommen, nachdem er sich in einer geschlossenen Whatsapp-Gruppe nach dem Terminkalender des Ministerpräsidneten erkundigt hatte, weil er diesen ermorden wolle. Er sei bereit, sich "für Spanien zu opfern" und den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen, schrieb er.

Der nicht vorbestrafte Verdächtige sei bereits dem Richter vorgeführt worden und sitze nun in Terrassa rund 30 Kilometer nordwestlich von Barcelona in Untersuchungshaft, teilte eine Justizsprecherin mit. (APA, dpa, 8.11.2018)