Die Bestände von Walen zu überwachen und ihre Wanderungen systematisch zu beobachten, ist keine einfache Aufgabe. Forscher des British Antarctic Survey (BAS) haben nun erstmals Satellitendaten für das Monitoring der Meeressäuger eingesetzt: Im Fachblatt "Marine Mammal Science" berichten Hannah Cubaynes und Kollegen von ihren ersten Erfolgen, Wale auf Aufnahmen aus 600 Kilometern Höhe zu identifizieren.

Finnwale auf einem Bild des Erdbeobachtungssatelliten WorldView-3.
Foto: 2018 DigitalGlobe

Bisher war das an der Bildauflösung gescheitert. Daten des kommerziellen Erdbeobachtungssatelliten WorldView-3 lieferten nun aber mit einer Auflösung von 30 Zentimetern brauchbare Bilder: Cubayanes entdeckte auf Fotos von 4200 Quadratkilometern Meeresoberfläche insgesamt 200 Wale.

Effektives Monitoring

"Zum ersten Mal konnten wir nicht nur Flecken, sondern charakteristische Merkmale wie Flossen erkennen", so die Biologin. "Die Möglichkeit, Wale vom All aus effektiv und kostengünstig zu überwachen, ohne ihre Habitate bereisen zu müssen, wird künftig für die Bestandserhaltung dieser Tiere von großem Nutzen sein."

Foto: 2018 DigitalGlobe

Nun wollen die Forscher ein Computerprogramm entwickeln, das die Suche nach Meeressäugern auf Satellitenbildern erleichtert. Vielleicht lässt sich durch einen Algorithmus auch die Unterscheidung von Arten verbessern: Die aktuelle Studie hat nämlich auch ergeben, dass einige Arten deutlich leichter identifizierbar sind als andere. Finn- und Grauwale etwa sind aufgrund ihrer Körperfärbung, die sich deutlich vom Wasser unterscheidet, am leichtesten zu erkennen. Bei Buckelwalen und Südkapern sei das schon deutlich schwieriger, schreiben die Forscher. (red, 8.11.2018)