Zwei Häuser sind Montagfrüh in einer engen Straße im Zentrum der Hafenstadt eingestürzt. Als Ursache nannte die Stadt heftigen Regen.

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Marseille – Vier Tage nach den Hauseinstürzen in Marseille haben Rettungskräfte am Freitag ein achtes Todesopfer entdeckt. Dabei handelte es sich nach ihren Angaben um die Leiche einer Frau. Wahrscheinlich ist sie das letzte Opfer des Unglücks vom Montag in der südfranzösischen Hafenstadt. Die Behörden waren stets von insgesamt acht Vermissten ausgegangen.

Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Der Bürgermeister der südfranzösischen Hafenstadt, Jean-Claude Gaudin, hatte sich am Donnerstag bei einer Pressekonferenz gegen Vorwürfe, die Wohnungspolitik der Stadt habe zu dem Unglück beigetragen, verteidigt. Die Stadt bekämpfe seit Jahren unwürdiges Wohnen und saniere alte Wohnhäuser, um die Lebensbedingungen in der Stadt zu verbessern, so der Bürgermeister. Besonders im Stadtzentrum von Marseille seien die Häuser sehr alt – und oft auch im privaten Besitz. Öffentliches Handeln müsse erleichtert werden, wenn solche Gebäude in einem schlechten Zustand seien, forderte er.

Nach dem Unglück hatte sich heftige Kritik von Anrainern und Verbänden an der Stadt geregt. Sie bemängelten öffentliche Untätigkeit. Viele Häuser in dem betroffenen Stadtteil Noailles sind in einem besorgniserregenden Zustand. Die Stadt hatte am Montag heftigen Regen als eine mögliche Ursache für den Einsturz genannt.

Die Häuser waren Montagfrüh in einer engen Straße im Zentrum der Hafenstadt eingestürzt. Eines davon stand leer, weil es baufällig war. Das andere, erst im Oktober inspizierte Gebäude war bewohnt, aber ebenfalls marode. (red, APA, 9.11.2018)