Alfonso Pedraza (Villarreal) und Andrei Ivan (Rapid) kämpften um den Ball und Punkte. Zumindest Letztere teilten sie.

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Pavlovic hatte in der zweiten Halbzeit die Führung am Fuß.

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Wien – Rapids Trainer Dietmar Kühbauer, er ist berufsbedingt Optimist und Realist, sagte im Vorfeld: "Die Spanier sind besser als wir, aber wir können sie schlagen." Vor zwei Wochen stimmte nur der erste Teil dieser Aussage, Villarreal siegte 5:0. Am Donnerstag gab es im vollen Allianz-Stadion (22.100), das in der Europa League Weststadion heißen muss oder darf, die Gelegenheit zur Revanche.

Strebinger hielt die Null

Zuversicht ist in Hütteldorf alternativlos, Platz sieben in der Bundesliga wird auf europäischer Ebene ignoriert. Villarreal ist auch nur 16., logischerweise in Spanien. Wille kann Berge versetzen. Und aus der Vergangenheit wird Hoffnung geschöpft. Ein überdimensionales Fan-Transparent wies auf ein Ereignis vor 50 Jahren hin. Damals schlug Rapid Real Madrid mit 1:0 "Sie beißen auf Granit, wie einst Real Madrid" war 2018 zu lesen. Wobei der Vergleich zwischen Real und Villarreal, dem gelben U-Boot, kühn ist. Die Königlichen werden trotzdem keine Klage einbringen.

Rapid war durchaus bemüht und engagiert, die technische Unterlegenheit konnte freilich nicht verheimlicht werden. Javier Calleja, der Coach der Gäste, stellte nur vier Männer vom 5:0 in die Startelf. Goalie Richard Strebinger stand trotzdem bald im Mittelpunkt, er parierte zwischen der 15. und 24. Minute Schüsse von Caseres, Sansone und Raba großartig. Rapid fand in der Offensive kaum statt, Veton Berisha war die Ausnahme der nicht festgeschrieben Regel (33.).

"Topleistung" nach der Pause

Nach der Pause wurde es fußballerisch viel besser, mutiger, das Umschaltspiel klappte, der eingewechselte Christoph Knasmüllner belebte, Andrija Pavelic scheiterte zweimal knapp (53., 56.). Das U-Boot kam ab und zu in Bedrängnis, Untergang wäre eine Übertreibung. Knasmüllner prüfte noch Tormann Fernandez (82.), Marvin Potzmann rettete in der Nachspielzeit auf der Linie, es blieb beim letztendlich leistungsgerechten 0:0. Innenverteidiger Mario Sonnleitner sagte: "Diese Vorstellung muss uns Kraft geben." Kühbauers Fazit: "Eine Topleistung nach der Pause, großes Lob an meine Mannschaft."

Rapid ist in Gruppe G nun Vierter, setzt am 29. November in Moskau gegen Spartak fort. Die Russen schlugen daheim die Glasgow Rangers 4:3. (Christian Hackl, 8.11.2018)

Europa League, Gruppe G, 4. Runde, Donnerstag

SK Rapid Wien – Villarreal CF 0:0
Allianz-Stadion, 22.100 Zuschauer, SR Srdjan Jovanovic (SRB)

Rapid: Strebinger – Potzmann, Dibon (75. Bolingoli), Sonnleitner, Müldür – Ljubicic, Schwab – Berisha, Murg (46. Knasmüllner), Ivan – Pavlovic (91. Martic)

Villarreal: Fernandez – Gaspar, Bonera (46. Funes Mori), Ruiz – Layun (62. Ekambi), Raba (75. Fornals), Caseres, Cazorla, Pedraza – Moreno, Sansone

Gelbe Karten: Schwab, Berisha, Sonnleitner bzw. Caseres, Layun, Pedraza, Fornals