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Die meisten Patienten haben das Cannabis gut vertragen.

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Weltweit sterben Millionen von Menschen jedes Jahr an Krebs. Wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass keine Heilung mehr möglich ist, zielt die Behandlung darauf ab, die Schmerzen so gering wie möglich zu halten, wenig Nebenwirkungen hervorzurufen und eine möglichst gute Lebensqualität der Patienten aufrechtzuerhalten. Behandlungen dieser Art am Lebensende zählen zur Palliativmedizin.

Die Wirkung von medizinischem Cannabis ist umstritten. Immer wieder melden Forscher und Experten auch Zweifel daran an. Eine erneute Studie hat nun herausgefunden, dass medizinisches Cannabis bei Krebspatienten im weit fortgeschrittenem Zustand hilfreich ist, um häufig auftretende Symptome der Patienten wie Schlafprobleme oder Übelkeit zu verbessern. Das Cannabis wurde von den Patienten zudem meist gut vertragen.

Schlafprobleme und Schmerzen

Durchgeführt wurde die Studie in Israel, wo medizinisches Cannabis im Jahr 2007 zugelassen wurde, um damit Schmerzen und Symptome von Krebspatienten am Lebensende zu behandeln. Die Forscher haben untersucht, welche Krebspatienten medizinisches Cannabis häufig nutzten und wie erfolgreich und sicher die Behandlung für die Patienten war. Dazu analysierten sie 2970 Krebspatienten, die zwischen 2015 und 2017 mit medizinischem Cannabis behandelt wurden.

Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei etwa 60 Jahren. Etwas mehr als die Hälfte der Frauen und ein wenig mehr als ein Viertel der Männer berichtete über Vorerfahrungen mit dem Gebrauch von Cannabis. Mit 20 Prozent litten die meisten Patienten an Brustkrebs, gefolgt von Lungenkrebs (14 Prozent), Pankreaskrebs (acht Prozent) und Darmkrebs (ebenfalls acht Prozent). Knapp 80 Prozent der Patienten waren von Schlafproblemen und Schmerzen betroffen. Zusätzlich litten die Patienten oft unter Schwäche, Übelkeit und Appetitlosigkeit.

Zustand verbessert

Nach sechs Monaten Behandlung mit medizinischem Cannabis kamen die Forscher zu folgenden Ergebnisse gesehen: Ein Viertel der Patienten war gestorben und fast jeder Fünfte hatte die Behandlung mit medizinischem Cannabis eingestellt. Von den verbleibenden Teilnehmern willigten 60 Prozent ein, über ihre Erfahrungen mit der Therapie zu berichten.

Hierbei zeigten sich sehr gute Erfolge: 96 Prozent der Patienten erklärten, dass das Cannabis ihren Zustand verbessert hatte. Knapp vier Prozent der Patienten gaben an, dass die Behandlung mit Cannabis keine Veränderungen mit sich gebracht hatte. Die restlichen 0,3 Prozent der Patienten klagten über eine Verschlechterung ihres Zustands. (red, 10.11.2018)