Sandton/Amsterdam – Im Skandal um den von einem Bilanzskandal erschütterten Möbelhaus-Konzern Steinhoff prüft in Deutschland die Staatsanwaltschaft Oldenburg eine Ausweitung ihrer Ermittlungen. Hintergrund sind neue Hinweise aus Südafrika. Bis zum Sommer gehörte auch der österreichische Möbelhändler Kika/Leiner zu Steinhoff. Im Zuge der Krise übernahm der Investor Rene Benko die beiden Möbelhandelsketten.

Zu den neuen Verdachtsmomenten gegen Steinhoff sagte Behördensprecher: "Ein eventuelles Erfordernis weiterer Ermittlungen im Wege der internationalen Rechtshilfe in strafrechtlichen Angelegenheiten mit Südafrika wird fortlaufend geprüft." Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben machen. In Deutschland wie auch dem europäischen Ausland dauerten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an.

In einer parlamentarischen Anfrage fordert der Landtagsabgeordnete und Ex-Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) Informationen zum aktuellen Stand der Erkenntnisse von der Landesregierung. Auch er beruft sich auf Berichte aus Südafrika, wonach Mitglieder des inneren Führungszirkels jahrelang Geld des Konzerns durch ein kompliziertes Netzwerk von Offshore-Firmen umgeleitet haben sollen. Das Fachmagazin "Financial Mail" hatte diese Woche darüber in seiner Titelgeschichte berichtet. Hintergrund ist ein Bilanzskandal, der den in Deutschland und Südafrika aktiven Steinhoff-Konzern in eine Krise rutschen ließ.

Das Ausmaß der Unregelmäßigkeiten bei der an den Börsen in Frankfurt und Johannesburg (Südafrika) gelisteten Gruppe mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede ist weiterhin noch nicht absehbar. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigte, der Gegenstand ihrer Ermittlungen habe sich durch die Berichte nicht verändert. Aktuell bestehe aber kein Kontakt zu den südafrikanischen Behörden. (APA, 11.11.2018)