St. Pölten – Bei den archäologischen Grabungen am Domplatz St. Pölten sind seit dem Start im Jahr 2010 bereits die sterblichen Überreste von 20.000 Menschen freigelegt worden. Alleine im Jahr 2018 wurden 3.437 Skelette dokumentiert, teilte das Medienservice der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit. Die Grabungen werden noch bis mindestens Ende 2019 andauern.

Wo sich heute der Domplatz befindet, lag einst der Stadtfriedhof von St. Pölten, der bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht und erst im späten 18. Jahrhundert aufgelassen wurde. Durch die sorgfältige Freilegung, Dokumentation und anthropologische Bestimmung der Funde aus diesem langen Zeitraum liege ein europaweit einzigartiger Datenschatz vor, heißt es von Seiten der Stadt. Die so gesammelten Daten seien für "Grundlagenforschungen in der Archäologie, der Anthropologie, vieler Naturwissenschaften, aber auch für die moderne Medizin von unschätzbarer Bedeutung".

Das Grabungsteam um den Stadtarchäologen Ronald Risy denke intensiv über eine pietätvollen Wiederbestattung nach Abschluss der Arbeiten nach. Aktuell sind die Gebeine laut Angaben eines Rathaus-Sprechers in Depots gelagert. (APA, red, 12. 11. 2018)