Die Bergung des Schiffes erweist sich als schwierig.

Foto: APA/AFP/NTB Scanpix/MARIT HOMMED

Oslo – Jene norwegische Fregatte, die am Donnerstag bei der Rückfahrt vom NATO-Manöver Trident Juncture mit einem Tankschiff kollidierte, ist über Funk mehrfach vor einem Zusammenstoß gewarnt worden. Das beweist eine Aufnahme des Funkkontakts, den die norwegische Zeitung "Verdens Gang" Samstagabend veröffentlichte.

Demzufolge forderte das Tankschiff "Sola TS" das Kriegsschiff viermal auf, steuerbord beizudrehen. Die "Helge Ingstad" und das Tankschiff waren Donnerstag gegen 4.00 Uhr vor einem Ölterminal in der norwegischen Gemeinde Oygarden in Hordaland zusammengestoßen.

Der Steuermann des Tankschiffs hatte drei Minuten vor dem Crash bei der Seeverkehrszentrale "Fedje VTS" nachgefragt, um welches Schiff es sich handelt, das direkt auf sie zukäme. "Fedje VTS" hatte zunächst keine Informationen und vermutete, dass es sich um das Kriegsschiff "Helge Ingstad" handelte, das zuvor von Norden in den Fjord gefahren war.

Schwierige Bergung

Die "Sola TS" funkte die Fregatte an und forderte sie auf, sofort steuerbord beizudrehen. Die Antwort war: "Dann kommen wir den Blöcken zu nahe." Es ist unklar, was damit gemeint war. Danach appellierte das Tankschiff auf Norwegisch weitere dreimal: "Helge Ingstad, du musst was unternehmen, du kommst jetzt sehr nah." "Helge Ingstad! Dreh! Wir werden kollidieren." 15 Sekunden später meldete das Tankschiff: "Das kann ein Kriegsschiff sein. Ich habe es getroffen."

Die Fregatte wurde stark beschädigt und die 137 Soldaten an Bord mussten evakuiert werden. Acht wurden leicht verletzt. Das Schiff liegt seitdem in einer Bucht nahe dem Ölterminal Sture in Oygarden. Die Bergung erweist sich als schwierig, weil der Untergrund abschüssig ist und das mit Wasser vollgelaufene Schiff nicht aufgerichtet werden kann. (APA, 11.11.2018)