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Dominic Thiem hatte vor allem im ersten Satz Probleme beim Return.

Foto: Action Images via Reuters/Tony O'Brien

London – Dominic Thiems Auftaktmatch bei den mit 8,5 Millionen Dollar dotierten ATP-Finals in London dauerte länger, als es das Ergebnis erahnen lässt. Der als Nummer sechs gesetzte Niederösterreicher unterlag Wien-Sieger Kevin Anderson, der Nummer vier, nach 1:48 Stunden mit 3:6, 6:7 (10).

Im Tiebreak wehrte er drei Matchbälle ab, der vierte machte Anderson glücklich. Im neunten Vergleich siegte der Südafrikaner zum siebenten Mal. French-Open-Finalist Thiem hatte in diesem Jahr die Bilanz mit zwei Erfolgen schon deutlich verbessert.

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Diesmal servierte Anderson allerdings zu stark – im Tiebreak, in dem er zwei Satzbälle abzuwehren hatte, gelangen ihm vier Asse, insgesamt kam Thiem an 13 Aufschläge nicht heran. Kam der erste Aufschlag, holte Anderson zu mehr als 90 Prozent auch den Punkt. "Ich bin enttäuscht, dass es nichts geworden ist, aber es sind die Unterschiede, gegen wen auch immer, sehr klein. Deshalb ist eine Niederlage kein Weltuntergang, weil ich noch alle Chancen habe", sagte Thiem, der sein drittes Masters alles andere als nach Plan begonnen hatte.

Thiem trifft nun am Dienstag in der Round-Robin-Gruppe "Lleyton Hewitt" auf Roger Federer. Der Schweizer unterlag in der O2-Arena überraschend dem Japaner Kei Nishikori mit 6:7(4), 3:6. Thiem ist einer der wenigen Spieler, die gegen den 20-fachen Grand-Slam-Champion aus der Schweiz eine positive Bilanz zu Buche stehen haben. Der 25-jährige Niederösterreicher führt im Head-to-Head mit 2:1. Alle drei bisherigen Partien gingen im Jahr 2016 in Szene. Das bisher letzte gab es im Juni auf Rasen in Stuttgart, als Thiem mit 3:6, 7:6(7), 6:4 gewonnen hat.Nur der Gruppensieger und der zweitplatzierte Spieler steigen ins Halbfinale auf.

Schwacher erster Satz

Der French-Open-Finalist, der zuletzt mit dem Titel in St. Petersburg sowie dem Halbfinale beim Masters-1000-Event in Paris-Bercy eine deutliche Steigerung gezeigt hatte, war im ersten Satz nur ein Schatten seiner selbst. Anderson reichte das Break zum 3:1 zum Satzgewinn.

"Der erste Satz war schwach, aber ich habe das ziemlich schnell abgehakt und dann so gut wie eine Trendwende im zweiten Satz geschafft, weil der war wirklich gut", sagte Thiem, der im ersten Durchgang vergeblich sucht hatte, mit einer Rückschlagposition weit hinter der Grundlinie zu punkten.

Satz zwei verlief ganz anders und wesentlich spannender: Thiem servierte besser, war auch beim Return stärker. Anderson ließ zunächst etwas nach. Bei Thiem funktionierte plötzlich auch die Rückhand und er begann seine ersten Asse zu schlagen. Der Schützling von Günter Bresnik hätte es in der Folge durchaus in der Hand gehabt, das Match zum dritten Sieg en suite über Anderson zu drehen. Thiem: "Im Nachhinein würde ich so anfangen, wie ich ab dem zweiten Satz gespielt habe. Leider ist es nicht in meine Richtung gelaufen."

Fed Cup an Tschechien

Bei den Tennisdamen fiel bereits am Sonntag die letzte wesentliche Entscheidung des Jahres. Tschechiens Auswahl triumphierte im Finale des Fed-Cups. In Prag waren die Titelverteidigerinnen aus den USA schon nach den ersten drei Einzelpartien geschlagen.

Katerina Siniakova (zwei Siege) und Barbora Strycova sicherten die Trophäe zum sechsten Mal seit 2011 und zum insgesamt elften Mal (inklusive Tschechoslowakei). Allerdings hatte US-Kapitänin Kathy Rinaldi-Stunkel vier ihrer fünf bestplatzierten Spielerinnen nicht zur Verfügung: Sloane Stephens, Madison Keys sowie Serena und Venus Williams waren nicht zu ersetzen. (APA, red, 11.11.2018)