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Menthol-Zigaretten machen Schätzungen zufolge ein Viertel des Gewinns von Lucky-Strike-Hersteller BAT aus.

Foto: AP / Jeff Chiu

Frankfurt – Ein Zeitungsbericht über ein baldiges Verbot von Menthol-Zigaretten löst an den Börsen einen Ausverkauf bei Tabakkonzernen aus. Die Aktien des "Lucky Strike"-Anbieters British American Tobacco (BAT) fielen am Montag in London um bis zu elf Prozent auf ein Fünfjahrestief von 2.950 Pence (33,90 Euro) und steuerten auf den größten Tagesverlust seit 1999 zu.

Die Titel des "Gauloises"-Machers Imperial Brands rutschten zeitweise um fünf Prozent ab. An der Wall Street gaben die Papiere der Rivalen Philip Morris ("Marlboro") und Altria ("Benson & Hedges") vorbörslich bis zu 2,4 Prozent nach. Damit schrumpft der Börsenwert dieser vier Firmen um umgerechnet rund 14 Mrd. Euro.

Wichtiger Gewinnanteil von Menthol-Zigaretten

Dem "Wall Street Journal" zufolge will die US-Gesundheitsbehörde Menthol-Zigaretten verbieten. Die FDA betrachte diese als größeres Gesundheitsrisiko als normale Zigaretten, weil die Abgewöhnung schwieriger sei. Die Analysten der Bank Morgan Stanley gehen davon aus, dass Menthol-Zigaretten ein Viertel des BAT-Gewinns liefern. Die Kollegen von der Barclays Bank taxieren den Beitrag dieser Produkte zum operativen Ergebnis von Imperial Brands auf elf Prozent.

Am Freitag hatte die FDA darüber hinaus das Aus für den Verkauf von bestimmten Flüssigkeiten für E-Zigaretten angekündigt. Diejenigen mit Frucht- oder Süßigkeiten-Aromen dürfen künftig nicht mehr in Supermärkten und Tankstellen verkauft werden. Außerdem würden die Alterskontrollen beim Online-Kauf verschärft. Damit will die Behörde den Boom von E-Zigaretten bei Teenagern eindämmen. (APA, Reuters, 12.11.2018)