Auch das iPhone scheint den Absatzzenit mittlerweile überschritten zu haben.

Foto: APA/AFP/NOAH BERGER

Die Zeiten des großen Wachstums im Smartphone-Markt sind vorbei: Neue Kunden gibt es vor allem in westlichen Märkten kaum mehr zu gewinnen. Zudem ist die Innovationskurve in den vergangenen Jahren maßgeblich abgeflacht, was wiederum zu längeren Behaltezeiten führt. In Summe resultiert dies darin, dass der globale Smartphone-Markt mittlerweile schrumpft, wie die Marktforscher von IDC vorrechnen.

Realitätscheck

Trends, denen sich offenbar auch Apple nicht mehr entziehen kann: Der Montag brachte gleich eine ganze Reihe von schlechten Nachrichten für Apple, die in Summe auch den Aktienkurs des Unternehmens deutlich nach unten korrigierten: Mit einem Minus von rund 5 Prozent schloss die Apple-Aktie am Montag,.

Grund sind vor allem die Prognosen von zentralen Zulieferern: Die Firma Lumentum, die der Hauptzulieferer für die zur Gesichtserkennung (Face ID) genutzten Komponenten ist, hatte seine Aktionäre gewarnt, dass die Nachfrage bei einem großen Kunden deutlich unter den Erwartungen bleibt. Entsprechend erwarte für das kommende Quartal lediglich einen Nettoumsatz in der Höhe von 335 bis 355 Millionen statt wie bisher prognostiziert 405 bis 430 Millionen. Wells Fargo Analyste Aaron Rakers schließt daraus, dass Lumentum bis zu 30 Prozent weniger Bauteile für iPhones liefern wird als zunächst erwartet.

Displays

Fast zeitgleich korrigierte auch Japan Display seine Umsatzprognose deutlich nach unten. Das Unternehmen stellt die LCDs für das iPhone XR her. Schon in der Vorwoche war kolportiert worden, dass gerade die Nachfrage nach dem günstigsten Apple-Smartphone deutlich unter den Erwartungen bleibt.

Am Montag bestätigte dann der bekannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo diese Berichte, und reduzierte seine eigene Prognose massiv: Statt wie bisher angenommen 100 Millionen sollen nur mehr 70 Millionen iPhone XR bis September 2019 verkauft werden. Kuo sieht dabei aber auch externe Faktoren: Einerseits hat sich die Konkurrenz mit neuen Smartphones wie dem Mate 20 von Huawei deutlich verschärft – das auch vom Hersteller massiv beworben wird. Zudem wirke sich der Handelskrieg mit China negativ auf die Apple-Absätze aus.

Ausblick

In Summe prognostiziert der Analyst, dass es auch im ersten Quartal 2019 einen Rückgang der iPhone-Verkäufe geben wird. Mit einem solchen sah sich Apple schon im abgelaufenen Geschäftsquartal konfrontiert. Der iPhone-Hersteller reagiert auf diese Situation mit zwei Maßnahmen: Einerseits sorgen immer weitere Preiserhöhungen, dass der Umsatz trotzdem weiter steigt. Zudem will man künftig bei den Quartalsberichten keine Stückzahlen zu verkauften iPhones mehr nennen. (red, 13.11.2018)