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Die "Helge Ingstad" am Donnerstag der Vorwoche ...

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... und am Dienstag.

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Großes Loch auf der Steuerbordseite.

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Oslo – Nach der Kollision des norwegischen Kriegsschiffs Helge Ingstad mit dem Öltanker Sola TS droht die schwerbeschädigte Fregatte zu sinken. Am Dienstag veröffentlichte Bilder zeigen, dass der Rumpf des Schiffes über Nacht tiefer abgesunken und nun fast vollständig von Wasser bedeckt ist. Nur noch der Radarturm und Teile des Hecks ragten aus dem Wasser.

Versuche, das 500-Millionen-Euro-Schiff zu stabilisieren, blieben bisher erfolglos. Zehn an Felsen befestigte Stahlseile sollten verhindern, dass die Fregatte an der steilen Küste weiter abrutscht, doch über Nacht sind alle gerissen.

Die norwegische Marine rätselt weiter, wie es zu der Kollision kommen konnte. Am Wochenende veröffentlichte Funkprotokolle belegen, dass die Mannschaft des Tankschiffs die Helge Ingstad mehrmals aufforderte, ihren Kurs zu ändern. Die Antwort sei gewesen, man habe alles unter Kontrolle, berichtete die BBC.

Hubschrauberflug über das Wrack.
Kystverket øvelse

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte ein Militärsprecher, das Schiff sei über Nacht immer tiefer gesunken, weil zwei Seile gerissen seien. Nach Mitternacht habe man dann beschlossen, dass es zu gefährlich sei, Personal auf dem Wrack zu belassen und habe die Rettungsmannschaften in Sicherheit gebracht,

Bergungsexperte Erik Tveten sagte der "Aftenposten", da das Schiff 5000 Tonnen wiege, sei es schwierig, geeignete Befestigungspunkte für Sicherungsseile zu finden – sowohl an Bord als auch an Land.

Neue Bilder von der Unglücksstelle.

Das Schiff soll nun mit Hilfe zweier Schwerlastkräne, die derzeit auf dem Weg zur Unfallstelle sind, geborgen werden, Da das Militär wenig Erfahrung mit solchen Bergungsaktionen hat, wurde die Trondheimer Firma BOA Offshore AS beauftragt. Auch die Bergungsfirma Ardent Global, die das Wrack des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia hob, bot ihre Hilfe an, war dem Militär aber zu teuer.

Die Fregatte war auf dem Rückweg von der Nato-Militärübung "Trident Juncture", bei der Russland norwegischen Medienberichten zufolge versucht haben soll, das GPS-Navigationssystem in der Region zu stören. (red, 13.11.2018)