Wien – In Österreich wird immer mehr für Hochschulen, Wissenschaft und Forschung gespendet: 90 Millionen Euro waren es im Jahr 2017 laut einer Hochrechnung, wie der Fundraising Verband Austria am Dienstag anlässlich der Fachtagung Sciencefundraising bekanntgegeben hat. Damit sind 14 Prozent aller Spenden in diesen Bereich geflossen. 42 der 90 Millionen Euro gingen dabei laut der Aussendung an Hochschulen.

Während Fundraising für Unis und Wissenschaftseinrichtungen international durchaus üblich ist, kam es in Österreich laut Fundraising Verband bis vor einigen Jahren nur vereinzelt vor. Das hat sich allerdings geändert, so Geschäftsführer Günther Lutschinger: "Fundraising ist bei Österreichs Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen angekommen." Im Vergleich zum Jahr 2016 (83 Millionen Euro) gab es zuletzt ein Plus von acht Prozent, für 2018 rechnet der Fundraising Verband mit einem weiteren Anstieg. Sollten die Rahmenbedingungen weiter optimiert werden, sei auch danach mit weiterem leichten Wachstum zu rechnen.

Stadt Klagenfurt verdoppelt Spenden

Die Medizin-Uni Wien etwa will bis 2022 für das Zentrum für Präzisionsmedizin 60 Millionen Euro an Spenden sammeln. Beim "Klagenfurt Stipendium" versucht die Uni Klagenfurt Technik-Studenten für das Master-Studium zurück nach Kärnten zu holen. Die von Unternehmen und Privaten geleisteten Spenden für das Programm werden dabei von der Stadt verdoppelt.

Auf dem Vormarsch sind außerdem Stiftungsprofessuren an staatlichen Unis: 70 gibt es österreichweit, mehr als die Hälfte werden durch Stiftungen, Unternehmen, Vereine oder Privatpersonen finanziert. Laut Fundraising Verband haben außerdem bereits einige Unis Universitätsstiftungen eingerichtet oder planen das. Über diese Stiftungen können Gelder eingeworben und aus den Erträgen Projekte finanziert werden, Spenden sind zum Teil steuerlich absetzbar. "Die Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg des Engagements durch private Spender und Mäzene ist somit geschaffen", zeigt man sich beim Fundraising Verband optimistisch. (APA, 13.11.2018)