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Wien – Fest in weiblicher Hand war Montagnachmittag das Parlament, genau gesagt der Nationalrats-Sitzungssaal im Ausweichquartier in der Hofburg. Weit mehr Frauen als auf den 183 Abgeordnetensitzen, der Regierungsbank und am Präsidium Platz haben, folgten – laut den Veranstalterinnen – der Einladung des Frauenringes, zum 100 Jahr Wahlrechts-Jubiläum den Redoutensaal zu "besetzen".

Gekommen waren nicht nur Aktivistinnen aus den Mitgliedsorganisationen, sondern auch Politikerinnen – von SPÖ, NEOS, Liste Pilz und der Grünen, nicht aber der Regierungsfraktionen, berichtete eine Frauenring-Sprecherin.

Maria Stern, Parteiobfrau der Liste Pilz, erklärte in einer Aussendung: "Das österreichische Parlament spiegelt nicht die Realität der Bevölkerung wider, denn während 52 Prozent der Bevölkerung Österreichs Frauen sind, gibt es nur 36,6 Prozent weibliche Abgeordnete." SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner warnte vor einem "frauenpolitischen Backlash" und betonte: "Frauenrechte müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden." Auch die Grünen wiesen darauf hin, dass die politische Beteiligung von Frauen nicht immer eine Selbstverständlichkeit gewesen sei. Sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene heiße es aber: weiterkämpfen, so Bundesrätin Ewa Dziedzic. (APA, 12.11.2018)