Das Team von Jogi Löw will im Testspiel gegen Russland Selbstvertrauen für das letzte Nations-League-Spiel am Montag (20.45 Uhr) gegen die Niederlande tanken.

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Leipzig – Deutschlands Nationalteam hofft darauf, ein ziemlich enttäuschendes Jahr zumindest versöhnlich zu beenden. Die Mannschaft von Joachim Löw hat am Donnerstag (20.45 Uhr, live RTL) in Leipzig in einem Test WM-Viertelfinalist Russland zu Gast und will sich dabei Selbstvertrauen für den Nations-League-Gruppenabschluss am Montag (20.45 Uhr, live ARD) in Gelsenkirchen gegen die Niederlande holen.

Dabei geht es für die Deutschen aber nur noch um den Klassenerhalt, wenn die Oranjes am Freitag in Rotterdam nicht gegen Leader und Weltmeister Frankreich gewinnen. Bei einem niederländischen Erfolg wäre der Abstieg der DFB-Auswahl in die Liga B schon vorzeitig besiegelt.

Wiedersehen mit Stanislaw Tschertschessow

"Wir wissen, dass wir in diesem Jahr keinen begeisternden Fußball gespielt und schlechte Ergebnisse abgeliefert haben. Wir wollen einen gelungenen Jahresabschluss und zurück in die Erfolgsspur", gab Löw die Marschroute vor. Zwei Siege wären für ihn ein "schöner" Abschluss. "Ich glaube, das würde uns gut tun", betonte der Ex-Trainer des FC Tirol und der Wiener Austria. Die Partie gegen die Russen hat für ihn einen zusätzlichen Reiz. Russlands Teamchef Stanislaw Tschertschessow hatte 2001/02 unter Löw beim FC Tirol das Tor gehütet.

Früher gemeinsam beim FC Tirol, nun Kontrahenten auf der Trainerbank: Tschertschessow (Mitte) und Löw.
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Ein deutscher Sieg gegen die Russen ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, 2018 konnten von elf Länderspielen nur drei gewonnen werden. Daneben gab es gleich sechs Niederlagen, darunter das 1:2 gegen Österreich in Klagenfurt, und zwei Remis. Im jüngsten Spiel zogen die Deutschen am 16. Oktober in Frankreich nach 1:0-Führung noch mit 1:2 den Kürzeren. "Das Spiel in Frankreich hat gezeigt, dass wir Potenzial haben", hob Löw das Positive hervor. Leistung alleine ist nun aber zu wenig, Ergebnisse müssen her.

Zweckoptimismus

Das wissen auch die Spieler. "Es sind zwei wichtige Spiele für uns. Wir wollen natürlich das nicht-positive Jahr gut zu Ende bringen. Es ist ein klares Ziel von uns, beide Spiele zu gewinnen, und wir sind auch optimistisch, gute Leistungen bringen zu können", sagte Kapitän Manuel Neuer. Stürmer Timo Werner kann gegen Russland in seinem Heimstadion einlaufen: "Es sind zwei schöne Spiele. Das wichtigere ist gegen Holland, aber das gegen Russland sollte uns ein bisschen Aufschwung geben für Montag."

Nicht zur Verfügung steht Schalkes Mark Uth, PSG-Offensivspieler Julian Draxler fehlt gegen Russland wegen eines Trauerfalls in der Familie. Der Einsatz von Marco Reus ist zudem fraglich, der in Topform befindliche Dortmunder laboriert an einer Fußprellung. (APA, 14.11.2018)