Künstliche Intelligenz (KI) hat laut einer aktuellen Studie größeres Potenzial für das Wirtschaftswachstum als alle technologischen Entwicklungen zuvor. In Deutschland könne die Technologie bis 2030 das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,3 Prozentpunkte steigern, schätzt das Beratungshaus McKinsey.

Damit liege das Potenzial leicht über dem globalen Durchschnitt (1,2 Prozentpunkte) und damit gleichauf mit China. Doch China investiere aktuell deutlich mehr. Und vorne lägen die USA (1,5 Prozentpunkte) sowie Schweden (1,7 Prozentpunkte).

48 Prozent der Investitionen in China

"Deutschland verfügt über genügend Kapazitäten, um Innovation in großem Maßstab realisieren und die Vermarktung von KI-Lösungen beschleunigen zu können", sagte Peter Breuer von McKinsey in Köln. Bedarf sieht der Marktbeobachter jedoch bei Investitionen in Forschung und Entwicklung. 2017 seien bereits 48 Prozent der weltweiten Investitionen für Start-ups, die sich mit KI befassen, in chinesische Gründungen geflossen.

Insgesamt erwarten die Marktanalysten bis 2030 von Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz einen zusätzlichen globalen Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 13 Billionen US-Dollar (11,5 Bill. Euro). Künstliche Intelligenz steht seit Mittwoch auch im Zentrum einer zweitägigen Klausur des Bundeskabinetts in Potsdam. Nach jüngsten Plänen will die deutsche Regierung 3 Mrd. Euro in die KI-Forschung investieren. Laut früheren Berechnungen von McKinsey haben Technologieriesen wie Google oder Baidu allerdings bereits im Jahr 2016 bis zu 30 Mrd. Dollar dafür ausgegeben. (APA, 14.11.2018)