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Ein Mann fürs Mittelfeld und den Fiskus.

Foto: AP/Ireland

Der französische Weltmeister N'Golo Kante hat ein Zeichen für Ehrlichkeit im Fußball gesetzt. Wie aus einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel im Zuge der Football-Leaks-Veröffentlichungen hervorgeht, weigerte sich der 27-Jährige bei seinem Wechsel zum FC Chelsea 2016, bei Steuertricksereien des Klubs mitzumachen.

Demnach schlug Chelsea dem Neuzugang von Leicester City vor, einen Teil des Gehalts als Gebühr für persönliche Bild- und Vermarktungsrechte an eine eigens zu diesem Zwecke gegründete Offshore-Firma in einem Steuerparadies zu zahlen. Kante hätte dadurch Steuern gespart, während der Klub weniger Sozialabgaben hätte zahlen müssen. In der Premier League soll dieses Modell gängige Praxis sein.

"Lieber ganz normal"

Der Mittelfeldspieler erklärte jedoch, sein Gehalt aus Angst vor Ermittlungen lieber "ganz normal" ohne die Abtretung dieser Rechte an eine Offshore-Firma ausgezahlt zu bekommen, wie aus Mails von Kantes Steuerberater an Klubverantwortliche der Londoner hervorgeht.

Erst später sollen sich Kante und Chelsea geeinigt haben, Zahlungen für die sogenannten "Image Rights" über ein Unternehmen in Großbritannien laufen zu lassen. Für den Franzosen bedeutete dies offenbar eine finanzielle Mehrbelastung von knapp 580.000 Pfund (658.000 Euro), dies soll Chelsea jedoch anschließend durch eine höhere Beteiligung an Werbedeals wieder ausgeglichen haben. (sid, 15.11.2018)